Kaum die Matur, schon eigene Firma
LUZERN. Nina (22) und Lukas (21) sind Eltern, studieren und führen eine Firma.
Vor zwei Jahren wurden sie Eltern. Da war Lukas Jud erst 19 und noch am Gymnasium. Seine Partnerin Nina, damals 20, hatte gerade das Studium angefangen. Heute sind sie beide an der Pädagogischen Hochschule – und nebenher bereits Jungunternehmer. Ihr Start-up, eine Onlineplattform, vermittelt bereits über 80 Nachhilfelehrerinnen und -lehrer. Und dank den Grosseltern des kleinen Lars (2) gibts ab und zu auch ein bisschen Freizeit.
Vor zwei Jahren wurden sie Eltern – aber erst seit einem Monat wohnen sie zusammen: Nina (22) und Lukas Jud (21) lebten mit ihrem Sohn Lars (2) zuvor bei ihren Eltern. Dort zogen sie auch ihr zweites Baby auf: eine Online-nachhilfeplattform, die seit einem Jahr ihre kleine Familie finanziert. Das Luzerner Paar lernte sich im Gymnasium kennen. Es sei eine grosse Überraschung gewesen, als sie nach zweieinhalb Jahren Beziehung plötzlich ein Kind erwarteten. Die Studentin hatte gerade das Studium an der Pädagogischen Hochschule (PH) Luzern angefangen, er war zu dieser Zeit noch am Gymnasium. Heute studieren beide an der PH.
Wie bewältigen sie Kind, Studium und ihr Unternehmen? «Wir haben viel weniger Freizeit im Vergleich zu anderen Studierenden. Dafür nutzen wir diese bewusster und gehen abends mal ins Restaurant. Aber für Hobbys wie Volleyball bleibt nur noch selten Zeit», erzählt die 22-jährige Mutter.
Bevor sie Eltern wurden, haben sie Schülern und Schülerinnen Nachhilfe gegeben. Als ihr Sohn zur Welt gekommen sei, hätten sie einen Job finden wollen, bei dem sie mehr Zeit für ihn hätten. Im August 2020, mitten in der Pandemie, gründeten sie deshalb ihr Start-up, die Online-nachhilfeplattform Web-lernen. Mittlerweile seien über 80 Nachhilfelehrer über die Plattform buchbar. Das Paar verdient pro Buchung zehn
Franken Vermittlungsgebühr. So werde nun das Studium finanziert. Auch für die Zukunft soll gesorgt sein, das Paar ist zielstrebig: «Wir wollen unser Vorhaben schweizweit ausbauen.»