Schweizer warten auf Rettung aus Covid-hölle
Schwer kranke Schweizer Touristen sollen in die Schweiz ausgeflogen werden. Doch auch hier fehlen Intensivplätze.
Derzeit warten in Spitälern Nordmazedoniens und Kosovos Dutzende schwer an Covid erkrankte Schweizer Ferienreisende auf Rettungsflüge in die Schweiz. Die Versorgung droht zusammenzubrechen. «Touristen bringen das Fass zum Überlaufen», heisst es bei der Notfallzentrale Medicall. Doch viele Intensivstationen sind auch in der Schweiz am Limit.
Zwei schwer kranke Covid-patienten lagen im Acibadem Sistina Hospital in Skopje auf der Intensivpflegestation (IPS). Vergeblich versuchte die Schweizer Notrufzentrale Medicall AG die beiden Schweizer am Wochenende in ein mittelländisches Spital zu repatriieren. Wenn Schweizer Staatsangehörige im Ausland erkranken oder verunfallen, können sie in ein Spital in ihrer Heimat ausgeflogen werden,sofern sie ihren Wohnsitz in der Schweiz haben und entsprechend versichert sind.
«Der Wohnkanton musste mangels Ips-betten absagen», sagt Steffen Bohn, Leiter Medizinische Assistance bei der Notrufzentrale. Glücklicherweise seien gestern in einem ausserkantonalen Spital zwei Plätze frei geworden, so Bohn.
Zurzeit warten europaweit rund 70 Patienten auf eine Repatriierung in die Schweiz. Bei über einem Drittel von ihnen handelt es sich um solche aus Balkanländern. «In 80 Prozent der Fälle sind es Covid-patienten», sagt Gregor Tuor, Sprecher der Medicall AG. Die meisten von ihnen seien während ihres
Ferienaufenthalts erkrankt. Die Lage ist laut Bohn in den Spitälern Nordmazedoniens und Kosovos aufgrund der steigenden Fallzahlen prekär. «Die Versorgung droht zusammenzubrechen.» Hospitalisierte Touristen brächten das Fass zum Überlaufen. Am Wochenende warnte ein grösseres Spital aus dem Kanton Zürich Notärzte vor. «In Pristina warten 100 Patienten auf eine Repatriierung. 40 davon sollen intensivpflichtig sein», schrieb das Spital in einer Nachricht, die ein Notarzt auf Twitter postete.