20 Minuten - Bern

«Empfehlung für die dritte Dosis muss jetzt kommen»

BERN. Während anderswo dritte Dosen verimpft werden, denkt die Schweiz noch darüber nach. Dabei drängt die Zeit.

- FEE RIEBELING

In der Schweiz bekommen derzeit nur wenige eine dritte Impfung. Genauer: nur Personen, bei denen das Immunsyste­m herunterge­fahren ist, und die bislang keine Antikörper gebildet haben. Laut Forschende­n der Berliner Charité wäre sie aber auch für Ältere und Risikopati­enten sinnvoll. Beobachtun­gen aus Israel deuten in die gleiche Richtung. Dort impft man bereits nach.

Hinkt das BAG also hinterher? Nein, aber es sei Zeit für eine Entscheidu­ng, so der Tessiner Infektiolo­ge Christian Garzoni: «Die ersten Personen in der Schweiz wurden letzten Dezember geimpft, ihr Schutz hat abgenommen.» Sie bräuchten bald einen Booster. «Es ist klar, dass die Empfehlung jetzt kommen muss», sagt er.

Für eine Booster-impfung sollen die Impfstoffe von Pfizer/ Biontech und Moderna zum Einsatz kommen. Laut BAG sind sie die wirksamste­n. Eine Rolle dürfte auch spielen, dass sie schon zugelassen sind. Es fehlt nur noch die Swissmedic­zulassung für die dritte Dosis. Aber noch wurde kein Gesuch eingereich­t.

In anderen Ländern wird derzeit der Novavax-impfstoff als «idealer Booster» gehandelt. Für die Schweiz wolle man das Zulassungs­gesuch spätestens Ende September einreichen, sagte Novavax-sprecherin Alison Chartan im Juli. Priorität hätten aber Länder, in denen das Mittel hergestell­t wird: unter anderem die USA.

Jüngere und Nichtrisik­opatienten bräuchten vorerst keinen Booster. Ihnen bietet die Impfung vorerst einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung.

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20MIN/CELIA NOGLER Schweizer Infektiolo­ge fordert die dritte Impfung.

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