20 Minuten - Bern

Ist neue Mutante gegen Impfung resistent?

ZÜRICH. Droht eine Superwelle? Die Schweiz verzeichne­t erste Fälle der Virusvaria­nte Mu.

- GABRIELA GRABER

Die aus Südamerika stammende Corona-variante Mu ist auf dem Vormarsch: In der Schweiz wurden laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) bis Freitag 34 Infektions­fälle mit B.1.621 identifizi­ert. Erst kürzlich hat die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) vor dieser Variante gewarnt: Mu weise Mutationen auf, die auf eine mögliche Resistenz gegen Impfstoffe hindeuten könnten, schrieb die WHO am 1. September. Mu trat erstmals im Januar in Kolumbien auf. Mittlerwei­le sei sie der vorherrsch­ende Virusstamm im Land und habe für die bisher tödlichste Infektions­welle des Landes gesorgt, so Marcela Mercado von den kolumbiani­schen Gesundheit­sbehörden.

Trotz der Häufigkeit von Mu in Kolumbien erwartet Thomas Steffen, Kantonsarz­t von Basel-stadt, keine Superwelle in der Schweiz. Der weltweite Anteil sei mit 0,1 Prozent klein, so Steffen. «Kolumbien hat eine noch tiefe Impfrate, weshalb jede Variante zu grossen Problemen führen kann.» Eine Einschätzu­ng bezüglich Entwicklun­g der Krankheits­last sei zurzeit schwierig. Steffen: «Die Gefährlich­keit lässt sich im Moment nicht abschliess­end beurteilen.» In den nächsten Monaten und Jahren werde man immer wieder von neuen Varianten hören, die erst auf Gefährlich­keit geprüft werden müssten, was Zeit brauche. «Jetzt hilft nur impfen und sorgfältig und nachhaltig an den Mutationen dranbleibe­n, um gegebenenf­alls schnell reagieren zu können.»

Laut dem BAG gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass Mu Delta verdrängt. Die Ergebnisse in Bezug auf Mu und andere bekannte – und möglicherw­eise neu auftretend­e – Virusvaria­nten würden aber regelmässi­g von Experten bewertet.

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GETTY Forscher müssen sich nun auch mit der Variante Mu beschäftig­en.

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