Architekt spottet über Shaqiris Villa
RHEINFELDEN. Gute Architektur sehe anders aus, so Architekt Lukas Gruntz zur geplanten Villa von Nati-star Xherdan Shaqiri.
Fussballstar Xherdan Shaqiri möchte in Rheinfelden AG, in einem verwinkelten Kubus mit vielen Fenstern, grosser Garage mit Pool und Pergola im Aussenbereich leben. Einigen Anwohnern passt die Vorstellung einer Promi-villa in der Nachbarschaft gar nicht. (20 Minuten berichtete). Die Visualisierung finden aber nicht nur Anwohnende problematisch: Der Basler Architekt Lukas Gruntz zerpflückt den geplanten Neubau auf seinem Blog Architektur Basel.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Oh doch, findet Gruntz. «Gute Architektur sieht anders aus», so lautet sein Fazit. Mit seinen unzähligen verschieden grossen Fenstern und gestaffelten Balkonflächen wirke das Haus unruhig. «Ebenso erzeugt das durchgehende Fenster des Treppenhauses auf der Rückfassade eine eigenartige, unangemessene Monumentalität.» – Es erinnere an ein banales Mehrfamilienhaus in der Agglo. «Der Bau ist zu kompliziert und nicht schlüssig. Das macht das Ganze unruhig», so Gruntz zu 20 Minuten. Geplant sei kein Palast, sondern ein sehr grosses Einfamilienhaus. «Da muss man eine gewisse Ruhe reinbringen.»
Warum Shaqiri den Auftrag an besagten Architekten erteilt hat, kann sich Gruntz nicht erklären. «Schleierhaft», sei dessen Wahl. Und Gruntz spricht einen weiteren Kritikpunkt an. Bei der Liebe des Fussballers zur Region und der Stadt Basel wäre ein lokales Architektenteam wünschenswert gewesen, findet Gruntz. «Schliesslich tummeln sich hier mitunter die weltbesten Architektinnen.» Shaqiris Architekt wollte sich gegenüber 20 Minuten nicht zur Kritik am Bauvorhaben äussern.