Emma Raducanu (18), die neue Tennisqueen
Die Britin Emma Raducanu gewann als erste Qualifikantin ein Grand-slam-turnier.
Eine 18-jährige Britin, die vor 2021 beinahe unbekannt war, gewinnt das US Open – und ohne einen einzigen Satz verloren zu haben. Emma Raducanu hat die Tennisherzen im Sturm erobert. In Wimbledon spielte die in Toronto geborene Britin, die mit zwei Jahren nach Grossbritannien kam, im Juli erstmals an einem Grand-slam-turnier. Als Weltnummer 338 wurde sie mit einer Wildcard ausgestattet. Die Tochter einer Chinesin und eines Rumänen spielte sich in den Achtelfinal, wo sie scheiterte. Raducanu verlor aber nicht etwa gegen die Australierin Ajla Tomljanovic, sie musste die Partie aufgeben, weil sie mit Atemnot zu kämpfen hatte. Es wurde gemutmasst, ob sie der nervlichen Belastung nicht standhielt.
In New York musste die Britin vor Turnierstart ihres erst zweiten Grand-slams der Karriere als Weltnummer 150 durch die Qualifikation. Diese drei Runden überstand sie ohne Satzverlust – genauso wie alle sieben Spiele bis zum Turniergewinn. Raducanu warf auf ihrem Sprint zum Titelgewinn auch zwei Schweizerinnen aus dem Turnier. In der ersten Runde war Stefanie Vögele chancenlos, wie auch Olympiasiegerin Belinda Bencic im Viertelfinal. Der Turniersieg ist ein Triumph der Rekorde. Raducanu ist die erste Qualifikantin – auch bei den Männern gabs das noch nie – die einen Grand-slam-final erreichte. Logischerweise ist sie auch die Erste, die ein Majorturnier gewinnt. Mit 18 ist Raducanu zudem die jüngste Siegerin seit 2004, damals gewann die Russin Maria Scharapowa Wimbledon mit 17. Das Duell mit Leylah Fernandez (19) war auch der erste Major-final zweier ungesetzter Spielerinnen. Ausserdem ist Raducanu die erste Britin seit 44 Jahren, die ein Grandslam-turnier gewinnen konnte. Die 18-jährige Us-open-siegerin brauchte zudem nur zwei Majorteilnahmen, um gleich einen Sieg einzufahren. Dank des Triumphs in New York wird Raducanu heute in der Weltrangliste als neue Nummer 24 geführt.