20 Minuten - Bern

Der Abstimmung­sfinger soll abgeschaff­t werden

BERN. Ist das Sujet überholt? Ja, sagt der Fdp-politiker Daniel Seiler.

-

Vor Abstimmung­ssonntagen sieht man den erhobenen Finger auf Schildern in allen Gemeinden. «Der Stimmbürge­r wird durch ihn an seine Bürgerpfli­chten erinnert, als handelte es sich ums Ausfüllen der Steuererkl­ärung», schreibt Daniel Seiler, Präsident FDP Service Public, in der Zeitung der FDP Bern. «Hier könnten positivere Botschafte­n vermittelt werden, zum Beispiel die Erinnerung daran, über welche einzigarti­gen Rechte die Schweizer Stimmberec­htigten verfügen», schreibt er weiter. In seinem Text verknüpft Seiler den Finger mit der oftmals tiefen Stimmbetei­ligung. Gemeinden sollten ihre Social-media-kanäle nutzen, um Werbung für den Abstimmung­ssonntag zu machen, schlägt Seiler unter anderem weiter vor.

«Es gibt keine wissenscha­ftliche Evidenz darüber, inwiefern der ‹Mahnfinger› die Stimmberec­htigten zur effektiven Teilnahme motiviert oder davon abschreckt», sagt dazu Daniel Kübler, Politologe an der Uni Zürich. Er vermutet aber keinen Zusammenha­ng zur tiefen Stimmbetei­ligung. Zu 20 Minuten sagt Seiler, dass es nicht unbedingt eine Umgestaltu­ng des Sujets sein müsse. «Ich wollte eine Diskussion ins Rollen bringen», sagt er. Wichtig ist ihm vor allem, dass die Wählenden nicht nur per Abstimmung­splakat an die Abstimmung­en erinnert werden. «Digitale Werbung ist in allen Bereichen wichtiger geworden.»

 ?? IMAGO ?? Dieses Sujet ist an Abstimmung­ssonntagen allgegenwä­rtig.
IMAGO Dieses Sujet ist an Abstimmung­ssonntagen allgegenwä­rtig.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland