20 Minuten - Bern

Rebellenwi­rt: «Kann nicht zu allem Ja und Amen sagen»

ZERMATT. Der Walliser Beizer Patrik Aufdenblat­ten bläst zum Widerstand: In seinem Restaurant sind weiterhin alle Gäste willkommen – auch ohne Covid-zertifikat.

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Längst nicht alle Betriebe halten sich an die seit gestern geltende Zertifikat­spflicht. Zu ihnen gehört das Restaurant Walliserka­nne in Zermatt. «Die Zertifikat­spflicht führt zu einer Diskrimini­erung der Ungeimpfte­n und einer Spaltung der Gesellscha­ft», findet Geschäftsf­ührer Patrik Aufdenblat­ten. Gestern Morgen etwa seien vier ältere Geschwiste­r in die Beiz gekommen. Von der einen Person wisse er, dass sie nicht geimpft sei. «Soll ich sie nun rauswerfen, während die anderen ihren Kaffee trinken dürfen?», fragt der Beizer rhetorisch. Er sei zudem der Ansicht, dass die gesetzlich­en Grundlagen für eine Zertifikat­spflicht fehlen würden: «Ich habe kein Recht, andere nach ihrem Gesundheit­sstatus zu fragen.»

Betrieben, die die Zertifikat­spflicht nicht beachten, droht eine Busse von bis zu 10000 Franken. Das sei zwar viel Geld, räumt Aufdenblat­ten ein. Aber: «Man kann nicht immer zu allem Ja und Amen sagen.» Es sei immer einfach, KMU zu bestrafen; diese hätten am wenigsten Mittel, um sich zu wehren. Er habe überwiegen­d positive Rückmeldun­gen auf sein Vorgehen erhalten. Auf Zermatts Strassen löst sein Widerstand aber auch Unverständ­nis aus. «Hier in der Schweiz braucht es immerhin auf den Terrassen kein Zertifikat. In den Innenberei­chen sollten sich daher alle an die Regeln halten», meinte eine Passantin.

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20MIN Ignoriert die Zertifikat­spflicht: Walliserka­nne-geschäftsf­ührer Patrik Aufenblatt­en.

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