«Ich beisse die Zähne zusammen, wenn ich meine Tage habe»
ZÜRICH. Endometriose wird in der Gesellschaft noch wenig thematisiert. Gülsha spricht nun offen über ihre Diagnose.
Moderatorin Gülsha Adilji leidet an Endometriose, einer chronischen, entzündlichen und durch Hormone gesteuerten Erkrankung, bei der sich gebärmutterschleimhautartige Zellen ausserhalb der Gebärmutterhöhle ansiedeln, was zu extremen Unterleibsschmerzen führt. Im Srf-webformat «We, Myself and Why» sprach die 35-Jährige offen und ungeschönt über ihre Erkrankung.
Die Diagnose Endometriose habe Gülsha erst nach einem Wechsel ihrer Frauenärztin erhalten, sagt sie zu 20 Minuten. Monatlich leide sie unter starken Schmerzen, die schon dazu geführt hätten, dass sie während eines Drehs fast kollabiert sei. Weil es ihr damals jedoch unangenehm gewesen sei, den wahren Grund zu nennen, habe sie Migräne als Vorwand genommen. «Auch heute beisse ich noch meistens die Zähne
zusammen und bleibe eigentlich nie zuhause. Ich schicke auch kein Memo raus, dass ich meine Tage habe und heftig leide», erzählt die 35-Jährige weiter. «Je besser ich mich ernähre, Stress vermeide und genug schlafe, desto besser kann ich mit der Endometriose umgehen», so Gülsha. Das bedeute aber lediglich, dass sie dann nur an drei statt sieben Tagen Schmerzmittel einnehmen müsse. Sie wolle mehr Bewusstsein für die Krankheit schaffen. So würden die Symptome in der Medizin häufig nicht genug ernst genommen werden. «Wie so häufig bei Beschwerden, die vor allem Frauen betreffen, wird einfach die Pille eingesetzt und der Zyklus unterdrückt. Und wenn man die Pille nicht einnehmen will, bekommt man eine grosse Packung Ibuprofen, einen feuchten Händedruck und den Tipp, man solle doch Akupunktur ausprobieren», so die Autorin und Kolumnistin abschliessend.