Orgasmuslücke: Das sagen Leserinnen
ZÜRICH. Während 95 Prozent der Hetero-männer beim Sex fast immer zum Orgasmus kommen, gelingt das ihren Partnerinnen viel seltener. Auch unsere Leserinnen kennen das Problem.
«Es ist viel seltener, dass Männer nicht zum Höhepunkt kommen. Frauen dagegen kommen zwar oft per Selbstbefriedigung, gehen in der Paarsexualität jedoch häufig leer aus», sagt Sexologin Dania Schiftan. In einer Studie aus dem Journal Archives of Sexual Behavior mit insgesamt rund 53 000 Befragten haben Us-wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2017 herausgefunden, dass 95 Prozent der heterosexuellen Männer immer oder fast immer kommen, während nur 65 Prozent der Frauen meist einen Orgasmus erleben. 20 Minuten hat bei den Leserinnen nachgefragt. Viele haben keine Orgasmusschwierigkeiten – andere kennen den Orgasm Gap nur zu gut.
■ Svenja (29): «Um ehrlich zu sein, komme ich bei der Penetration nie. Und auch die Stimulation der Klitoris reicht bei mir nicht. Damit ich einen Orgasmus erlebe, muss mein Gpunkt stimuliert werden.»
■ Andrea (32): «Ich komme vielleicht bei sieben- von zehnmal Sex zum Orgasmus. Mein Freund dagegen kommt immer – wie auch alle Männer, mit denen ich in der Vergangenheit geschlafen habe. Es ist für mich kein gutes Gefühl, wenn der Sexualpartner gekommen und müde ist und ich selbst einfach keinen Höhepunkt erreiche. Mein heutiger Freund kommt mir da zum Glück entgegen und fragt, was ich noch brauche.» ■ Isabella (40): «Ich bin seit 13 Jahren mit meinem Partner zusammen und wir haben drei Kinder. Er kennt mich, ich kenne ihn und wir wissen, was es braucht, damit wir beide kommen. Deshalb habe ich heute immer einen Orgasmus!»
Orgasmusschwierigkeiten sind laut Schiftan kein reines Frauenproblem, auch ein geringer Anteil der Männer leidet darunter. Queers beklagten dieses Problem eher weniger.