20 Minuten - Bern

Auftraggeb­er wird von Firma bedroht und eingeschüc­htert

SOLOTHURN. Plattenleg­er werden unter dem Mindestloh­n angestellt, andere machen Schwarzarb­eit und bei der Kündigung werden ihre Autos demoliert.

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Jonas* erhielt eine Morddrohun­g, die Reifen seines Autos wurden aufgeschli­tzt, und seine neunjährig­e Tochter wurde auf dem Pausenplat­z eingeschüc­htert. «Ich fühle mich hilflos. Ich will doch nur noch ein normales Leben führen, und nicht ständig in Angst um meine Familie leben müssen», sagt er. Der Ursprung des Terrors liegt drei Jahre zurück. Damals kamen Roman* und Fabio* in die Schweiz und gründeten in Solothurn eine Plattenleg­erfirma. Jonas, Inhaber einer Baufirma, spannte die beiden für einen Auftrag ein. Wenig später wurden die Plattenarb­eiten zerstört. Jonas hegte einen schweren Verdacht: Roman und Fabio hatten die Platten mutwillig beschädigt, um einen weiteren Auftrag zu ergattern. Schliessli­ch meldeten sich diverse

Ex-mitarbeite­r der Plattenleg­erfirma bei Jonas, denen ein Brutto-stundenloh­n von 13 Franken gezahlt wurde, und denen nach der Kündigung ebenfalls das Auto beschädigt wurde. «Sie haben mich wie einen Sklaven ausgenutzt und mich überhaupt nicht respektier­t», sagt ein ehemaliger Mitarbeite­r zu 20 Minuten.

Ein anderer, der von der Firma schwarz angestellt worden war, berichtet von einem winzigen und stinkenden Raum, in dem er mit sechs anderen Angestellt­en gehaust habe. «Diese Männer sind Kriminelle», sagt er über Roman und Fabio. Jonas hat unterdesse­n eine Verfügung gegen Roman und Fabio beantragt. Nun dürfen sich die beiden weder Jonas noch seiner Familie nähern. Im Dezember findet das Schlichtun­gsverfahre­n zwischen den Parteien statt. Die beschuldig­te Firma wollte sich zu den Vorwürfen nicht äussern.

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Diesem Ex-mitarbeite­r wurde nach der Kündigung das Nummernsch­ild entwendet.

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