20 Minuten - Bern

Bielerin wird Opfer von falscher Mieterin in Not

BIEL. A. S. wurde Opfer einer Betrügerin – nicht als Einzige. Doch andere Opfer wollen nicht mit der Bielerin zur Polizei gehen.

- ORE *Name der Redaktion bekannt

Als eine verzweifel­te junge Frau an ihrer Wohnungstü­r stand und um Hilfe bat, war für A. S.* der Fall klar: Sie wollte helfen. «Sie sagte mir, sie sei die Tiffany aus dem zweiten Stock und ihre Mutter sei gerade mit der Ambulanz abgeholt worden. Und ob sie 20 Franken für das Zugticket nach Bern leihen könne. Sie habe gerade mit der Hauswartin gesprochen, die habe sie weiterverw­iesen», sagt S. Sie gab ihr ein Nötli.

Als ihr am Abend die Hauswartin sagte, dass es im zweiten Stock gar keine neue Mieter gibt, fiel S. aus allen Wolken. In ihrem Ärger postete sie darauf ihr Erlebnis auf Facebook. Der Beitrag wird rege kommentier­t, und mehrere Personen haben sich auch schon gemeldet. «Sie sagten mir, dass ihnen das auch passiert sei.»

S. will nun mit anderen Betroffene­n zur Polizei gehen. Weil es sich um geringfügi­ge Beträge handelt, geht sie davon aus, dass eher etwas passiert, wenn möglichst viele Geschädigt­e Anzeige erstatten. Doch lediglich eine Frau kommt mit. «Es kann nicht sein, dass sie immer wieder davonkommt», so S. über die Betrügerin.

Wie es bei der Kapo Bern auf Anfrage heisst, wären zusätzlich­e Meldungen durchaus hilfreich. Je mehr Anzeigen eingingen, desto eher würden Zusammenhä­nge zwischen einzelnen Delikten erkennbar.

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FACEBOOK «Sie sagte mir, sie sei Tiffany»: A.S. wurde reingelegt.

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