Bielerin wird Opfer von falscher Mieterin in Not
BIEL. A. S. wurde Opfer einer Betrügerin – nicht als Einzige. Doch andere Opfer wollen nicht mit der Bielerin zur Polizei gehen.
Als eine verzweifelte junge Frau an ihrer Wohnungstür stand und um Hilfe bat, war für A. S.* der Fall klar: Sie wollte helfen. «Sie sagte mir, sie sei die Tiffany aus dem zweiten Stock und ihre Mutter sei gerade mit der Ambulanz abgeholt worden. Und ob sie 20 Franken für das Zugticket nach Bern leihen könne. Sie habe gerade mit der Hauswartin gesprochen, die habe sie weiterverwiesen», sagt S. Sie gab ihr ein Nötli.
Als ihr am Abend die Hauswartin sagte, dass es im zweiten Stock gar keine neue Mieter gibt, fiel S. aus allen Wolken. In ihrem Ärger postete sie darauf ihr Erlebnis auf Facebook. Der Beitrag wird rege kommentiert, und mehrere Personen haben sich auch schon gemeldet. «Sie sagten mir, dass ihnen das auch passiert sei.»
S. will nun mit anderen Betroffenen zur Polizei gehen. Weil es sich um geringfügige Beträge handelt, geht sie davon aus, dass eher etwas passiert, wenn möglichst viele Geschädigte Anzeige erstatten. Doch lediglich eine Frau kommt mit. «Es kann nicht sein, dass sie immer wieder davonkommt», so S. über die Betrügerin.
Wie es bei der Kapo Bern auf Anfrage heisst, wären zusätzliche Meldungen durchaus hilfreich. Je mehr Anzeigen eingingen, desto eher würden Zusammenhänge zwischen einzelnen Delikten erkennbar.