Gratis-corona-tests für Studis gefordert
ZÜRICH. Die Tests müssten gratis bleiben, forderten Studierende gestern im ganzen Land. Die Politik ist gespalten.
An vielen Unis hat gestern das neue Semester begonnen – begleitet von Protesten gegen die Einführung der Zertifikatspflicht. Seit der Ankündigung sorgt vor allem die Frage nach den Testkosten für Ärger unter ungeimpften Studierenden. Einige Unis haben darum reagiert und angekündigt, bis Ende Oktober die Testkosten für ungeimpfte Studierende zu übernehmen. Dem Verband der Schweizer Studierendenschaften VSS reicht dies aber nicht: «Es braucht Gratistests an allen Hochschulen», so Co-präsident Elischa Link. Ungeimpften würden momentan Steine in den Weg gelegt; die einzige Möglichkeit, eine Präsenzveranstaltung besuchen zu können, sei ab Oktober vielerorts ein kostenpflichtiger Test. Laut Link braucht es hier Alternativen. Und zudem eine schweizweite Lösung. Link: «Zurzeit ist die Situation sehr unübersichtlich.» Jede Hochschule handhabe die Situation anders, es dürfe aber keine Rolle spielen, wo jemand studiert.
Auch im Bundeshaus findet die Vss-forderung Anklang: «Es muss sichergestellt sein, dass alle ohne zusätzliche Kosten Zugang zu Hochschulbildung haben», sagt Grünennationalrätin Meret Schneider. Daher müssten die Kosten für Tests weiterhin vom Staat übernommen werden. Der Bundesrat dürfte noch diese Woche einen Entscheid dazu fällen.
Der Berner Fdp-nationalrat Christian Wasserfallen ist dagegen kritisch: «Es ist sehr teuer, wenn man sich für ein Zertifikat für die Uni immer wieder testen lassen muss.» Das solle nicht mehr von der Allgemeinheit bezahlt werden. Die freiwillige Impfung, die ebenfalls vom Staat bezahlt werde, sei hier die bessere Lösung. Und FDP-SPREcherin Karin Müller fügte an, es gebe keinen Grund für eine Sonderbehandlung an Unis.