Juventus Turin steht ohne Sieg auf einem Abstiegsplatz
TURIN. Der einstige Ligadominator Juventus Turin steckt in der Megakrise. Mitverantwortlich sind ausgerechnet zwei Em-helden.
Vier Spiele, kein Sieg und nur zwei Punkte: Der italienische Rekordmeister Juventus Turin erlebt einen historisch schlechten Saisonstart. Auch am Sonntagabend kam die Alte Dame gegen die AC Milan nicht über ein 1:1 hinaus. Die Folge: Der einstige Serienmeister steht nach vier Spieltagen auf einem Abstiegsplatz!
Nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo zu Manchester United könnte man meinen, die Probleme bei Juventus würden in der Offensive liegen. Doch es ist die Verteidigung, die für Kopfschmerzen sorgt. Während die beiden Routiniers Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci in der Nationalmannschaft regelmässig erfolgreich den Beton anrühren und ihrem Goalie Gianluigi Donnarumma gar eine Serie von 1168 Minuten ohne Gegentreffer ermöglichten, scheint bei Juventus der Wurm drin zu sein. In den letzten 18 Meisterschaftsspielen hat Juventus immer ein Tor kassiert – eine solche Horrorbilanz weist in diesem Zeitraum kein anderes Team aus den grossen europäischen Ligen auf.
Auch offensiv hat Juventus Schwierigkeiten, obwohl Spielmacher Paulo Dybala nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo wieder zur alten Stärke zu finden scheint (ein Tor, zwei Vorlagen). Die Mannschaft von Massimiliano Allegri scheint Mühe mit der Systemumstellung zu haben, nachdem in den vergangenen Jahren das Spiel komplett auf den Superstar ausgerichtet gewesen war.
Nach heftiger Kritik in den Medien gibt es von den JuveSpielern bereits erste Durchhalteparolen. «In den schwierigen Momenten bleibt einem nichts anderes übrig, als als Team zusammenzuhalten», schrieb Dybala auf Instagram. «Wir haben es in der Vergangenheit geschafft und werden es wieder hinkriegen.» Nach vier Spielen beträgt der Rückstand zu den beiden Mailänder Clubs an der Tabellenspitze jedoch bereits acht Punkte.