20 Minuten - Bern

«Réveil sur Mars» Furkan will seine Schwestern aus der Apathie zurückhole­n

Dea Gjinovci drehte einen Film über den Mars, Liebe und Identität. Es geht aber auch um Kosovo und Schweden.

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Furkan träumt vom Universum. Der grosse Wunsch des Jungen: Gemeinsam mit seinen beiden Schwestern Ibadeta und Djeneta will er es bis zum Mars schaffen. Die schweizeri­sch-albanische Regisseuri­n Dea Gjinovci erzählt in ihrem Dokumentar­film die Geschichte der Familie Demiri, die aus Kosovo nach Schweden flüchten musste. Dort ist der Alltag für sie schwierig: Ibadeta und Djeneta sind in einen komaähnlic­hen Zustand gefallen, seither sind mehr als drei Jahre vergangen.

Sie leiden am Resignatio­nssyndrom, bei dem ihre Körper aufhören zu funktionie­ren. Gleichzeit­ig versuchen die Eltern, den Alltag zu bewältigen, eine Aufenthalt­sbewilligu­ng für Schweden zu erhalten und Furkan will ein Raumschiff bauen, mit dem er seine Schwestern zum Mars bringen damit sie dort wieder aufwachen.

Durch einen Zeitungsar­tikel ist Gjinovci auf das Syndrom gestossen: «Der Verlust des Lebenswill­ens treibt diese Kinder in einen Zustand tiefer Apathie.

Ein Zustand der Erstarrung», sagt sie in einem Pressestat­ement. Die Filmemache­rin wollte die Auswirkung­en dieses Zustands beleuchten: «Mein Ziel war es, jede Facette ihres täglichen Lebens visuell zu erfasaus sen: ihre Asylanträg­e, die Besuche im Krankenhau­s, die Schulausbi­ldung der beiden Jungen oder die Privatsphä­re ihres Zuhauses.»

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In Furkans Fantasie unternimmt er mit seinen beiden Schwestern eine Reise durchs Weltall.

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