«Réveil sur Mars» Furkan will seine Schwestern aus der Apathie zurückholen
Dea Gjinovci drehte einen Film über den Mars, Liebe und Identität. Es geht aber auch um Kosovo und Schweden.
Furkan träumt vom Universum. Der grosse Wunsch des Jungen: Gemeinsam mit seinen beiden Schwestern Ibadeta und Djeneta will er es bis zum Mars schaffen. Die schweizerisch-albanische Regisseurin Dea Gjinovci erzählt in ihrem Dokumentarfilm die Geschichte der Familie Demiri, die aus Kosovo nach Schweden flüchten musste. Dort ist der Alltag für sie schwierig: Ibadeta und Djeneta sind in einen komaähnlichen Zustand gefallen, seither sind mehr als drei Jahre vergangen.
Sie leiden am Resignationssyndrom, bei dem ihre Körper aufhören zu funktionieren. Gleichzeitig versuchen die Eltern, den Alltag zu bewältigen, eine Aufenthaltsbewilligung für Schweden zu erhalten und Furkan will ein Raumschiff bauen, mit dem er seine Schwestern zum Mars bringen damit sie dort wieder aufwachen.
Durch einen Zeitungsartikel ist Gjinovci auf das Syndrom gestossen: «Der Verlust des Lebenswillens treibt diese Kinder in einen Zustand tiefer Apathie.
Ein Zustand der Erstarrung», sagt sie in einem Pressestatement. Die Filmemacherin wollte die Auswirkungen dieses Zustands beleuchten: «Mein Ziel war es, jede Facette ihres täglichen Lebens visuell zu erfasaus sen: ihre Asylanträge, die Besuche im Krankenhaus, die Schulausbildung der beiden Jungen oder die Privatsphäre ihres Zuhauses.»