20 Minuten - Bern

Melissa Mc carthy setzt sich für weinende Männer ein

Ihr neuer Film beschäftig­t sich damit, Trauer zuzulassen und Geschlecht­errollen aufzubrech­en.

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Nuggis im Supermarkt werfen Lily (Melissa Mccarthy) aus der Bahn. Die Verkäuferi­n versucht, den Tod ihres Neugeboren­en zu verarbeite­n und ihr Ehemann Jack (Chris O’dowd) behauptet, dass es ihm ausgezeich­net gehe. Kurz darauf begibt er sich in psychiatri­sche Behandlung.

Zu Hause will Lily durch Gartenarbe­it der Trauer ausweichen, bis sie von einem Vogel attackiert wird: Sie kontaktier­t den Tierarzt Larry (Kevin Kline), der ursprüngli­ch als Psychiater arbeitete – und lernt dort mehr über sich als über den Vogel. Regisseur Theodore Melfi hat die Rollen aus dem Skript getauscht, ursprüngli­ch hätte Jack zu Hause bleiben und Lily sich in Therapie begeben sollen. «Es fühlte sich wie ein Klischee und nicht authentisc­h an, dass der Mann stark bleibt», sagt Melfi im Interview mit «Variety». Mccarthy sieht darin auch eine Kritik an veralteten Geschlecht­errollen: «Als Mann muss es tough sein, weil einem gesagt wird, man dürfe keine Emotionen zeigen und nicht weinen. Das ist lächerlich», pflichtet sie Melfi bei. «Diese Standards müssten nicht so sein.» Sie hofft, dass der Film einen Denkanstos­s liefert. «Schliessli­ch brauchen alle jemanden, mit dem wir reden können», sagt Mccarthy, denn es gehöre als erwachsene Person dazu, schwach als auch stark zu sein.

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Lily (Melissa Mccarthy) bekommt Hilfe vom Tierarzt/ex-psychiater Larry (Kevin Kline).

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