«Menschen hatten aufgrund des Podcasts ihr Coming-out»
ZÜRICH. Marco Schättin (32) ist die Stimme hinter «Mis Coming-out».
Marco, warum ist ein weiterer Podcast wie deiner mit Geschichten von Schwulen, Lesben, bisexuellen Personen, Transmenschen und non-binären Personen noch notwendig?
Krimiserien kommen mir spontan mehrere in den Sinn. Wie viele Podcasts mit Coming-outgeschichten aus der Schweiz kennst du? Die Lgbtqi-community wird zwar immer sichtbarer, findet in den Medien aber häufig noch in einer Nische statt.
Warum ist ein Coming-out heutzutage noch wichtig?
Jeder der sein Coming-out hat, kann befreiter durchs Leben gehen und zu sich stehen. Die sexuelle Orientierung ist kein Modetrend, sondern ein Teil der Identität einer Person. Damit verbunden hilft jede Person mit ihrem Coming-out, anderen Menschen diese Freiheit zu erlangen und Vorurteile abzubauen. Dein Podcast «Mis Comingout» ist nun in mehreren Landessprachen erhältlich. Was war der Grund für diese Weiterentwicklung? Die Lgbtqi-community ist ein sehr gutes Beispiel, wie unterschiedlich wir Menschen sind. Und wir sollten Diversität feiern. Vielfalt haben wir in der Schweiz eben auch durch unsere vier Landessprachen. Daran wollte ich erinnern. Ausserdem wollte ich vor der Abstimmung zur Ehe für alle für mehr Reichweite sorgen.
Wie ist das bisherige Feedback zu deinem Podcast? Überwältigend. Bereits Staffel 1 erzielte Tausende von Streams. Menschen haben aufgrund des Podcasts ihr Coming-out. Eltern meldeten sich via Social Media und betonten, sie würden ihre Kinder nun noch einmal anders erziehen. Staffel 2 ist seit gut zwei Wochen gestartet und verzeichnet jetzt schon die meisten Hörerinnen und Hörer seit Beginn.