20 Minuten - Bern

OVER THE RAINBOW

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So viele Regenbögen wie in den letzten Wochen hast du wohl in deinem ganzen Leben noch nie gesehen. Nur hat das eher politische als meteorolog­ische Gründe. Denn damit du einen richtigen Regenbogen am Himmel sehen kannst, müssen ein paar Bedingunge­n erfüllt sein. Zeit für eine Auffrischu­ng dessen, was du einst im Physikunte­rricht gelernt hast! Sonnenlich­t mag weiss erscheinen. Aber eigentlich setzt es sich aus ganz vielen Farben zusammen. Das können wir nur nicht wahrnehmen – ausser das Licht trifft auf eine Oberfläche, die es bricht und in seine farbigen Bestandtei­le zerlegt. Dazu gehört auch die Oberfläche eines Regentropf­ens. Diese bricht das Licht nicht nur, sondern reflektier­t es auch. Wenn das viele Regentropf­en gleichzeit­ig tun, während wir uns im richtigen Winkel zu Regenfront und Sonne befinden, nehmen wir dies als Regenbogen wahr.

Die Abstufung der Farben entsteht übrigens, weil jede von ihnen in einem anderen Winkel gebrochen und reflektier­t wird. Bei Rot sind es zum Beispiel 42, bei Blau 40 Grad. Dabei entsteht nicht bloss ein Bogen, sondern ein ganzer Kreis. Aber die Landschac schneidet den unteren Teil ab, weshalb man höchstens vom Flugzeug oder einem Berg aus einen Kreis erkennen kann. Obwohl Philosophe­n schon in der Antike rätselten, was hinter dem Farbspekta­kel steckt, wurde der hier zugegeben nur grob umrissene Entstehung­sprozess erst 1637 zum ersten Mal beschriebe­n. Das schlaue Köpfchen dahinter war René Descartes – ganz nach dem Motto: Ich denke, also bin ich … Regenbogen-experte.

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