Bund rechnet mit täglichen Testkosten von 6,7 Millionen
BERN. SVP, SP und Grüne fordern, dass die Covid-tests gratis bleiben. Es geht um viel Geld.
Der Bundesrat will, dass Corona-tests ab dem 10. Oktober kostenpflichtig werden. SVP, SP und Grüne wollen jedoch, dass die Tests während der Dauer der Zertifikatspflicht bis maximal 24. Januar 2022 für die Konsumentinnen und Konsumenten kostenlos bleiben. Und diese drei Parteien haben im Nationalrat eine solide Mehrheit, im Ständerat immerhin knapp die Hälfte der Sitze. Doch die Gesundheitskommission des Nationalrats will den Bundesrat nicht per Dringlichkeitsbe- schluss verpflichten. Sie gibt nur eine Stellungnahme ab. Svp-nationalratthomasaeschi beantragte ebenfalls den Bundesrat
mit einer Dringlichkeitsmotion zu kostenlosen Tests zu verpflichten. Das lehnte der Nationalrat jedoch ab.
Würden die Tests (je 47 Franken) bis 24. Januar 2022 kostenlos bleiben, würde das den Bund rund 770 Millionen Franken kosten. Dies sagte Alain Berset am Freitag. Die Zahl der Tests steigt seit Einführung der Zertifikatspflicht per 13. September stark an. Mitte September liessen sich pro Tag gegen 85 000 Personen testen, was tägliche Testkosten von gut vier Millionen Franken ergab. Der Bundesrat rechnet aber mit einem Anstieg auf 143 000 Tests pro Tag, wie Berset sagte. Das wären dann 6,7 Millionen Franken
Testkosten pro Tag.
Thomas Aeschi erwartet nun vom Bundesrat, dass er die Stimme des Parlaments hört. Heute wird die Gesundheitskommission des Ständerats über das Thema diskutieren. Sollte die Schwesterkommission ebenfalls eine entsprechende Stellungnahme zuhanden des Bundesrats verfassen, müsse der Bundesrat darauf eingehen, sagt Aeschi. Zumal es auch die Partei von Sp-bundesrat Alain Berset sei, die dies fordert. Am kommenden Freitag entscheidet der Bundesrat, wie es mit der Übernahme der Testkosten weitergeht.