Abtreibungsstreit dauert an
Anhänger der spanischen Vereinigung «Recht auf Leben» demonstrierten gestern in Madrid vor dem Verfassungsgericht auf drastische Weise für ihr Anliegen: Mit schwarzen Gewändern, die den Tod darstellen sollen, schütteten die Demonstranten rotverschmierte Babypuppen aus Abfallkübeln.
Ihr Ziel: Die Richter sollen endlich über die Berufung gegen das seit elf Jahren bestehende Gesetz entscheiden, das die Abtreibung legalisiert hat. Das Thema ist noch immer höchst umstritten: Eigentlich haben Frauen in Spanien das Recht auf Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche – kostenlos in jedem öffentlichen Spital. Bei Gefährdung der Mutter oder Missbildung des Fötus sogar bis zur 22. Woche. Doch noch immer weigern sich Ärzte aus Gewissensgründen, die Abtreibung durchzuführen. Die sozialistische Regierung will das nun per Gesetzreform künftig unterbinden.