Giftige Gaswolke hüllt La Palmas Küste ein
SANTA CRUZ DE LA PALMA. Auf der Kanareninsel La Palma haben die Lavaströme das Meer erreicht. Experten haben vor den Gasen gewarnt.
Zehn Tage nach dem Ausbruch des Vulkans sei sein Lavastrom bei Playa Nueva in den Atlantik geflossen, teilte das Vulkanologische Institut der Kanaren in der Nacht auf gestern mit. Im TV war zu sehen, wie sich die glühende Lava ins Meer ergoss und eine grosse Rauchwolke aus dem Wasser aufstieg. Der Regionalpräsident der Kanaren, Angel Victor Torres, sagte gestern im Radio, seit dem Vulkanausbruch hätten alle Menschen auf den Kanaren kaum geschlafen. Es herrsche Angst und «ein enormes Gefühl der Verlassenheit».
Experten warnten die Bewohner, der Kontakt der Lava mit Meerwasser setze gesundheitsschädliche Gase frei: Diese könnten Haut, Augen und Atemwege reizen und Atembeschwerden verursachen, insbesondere bei Menschen mit bereits vorhandenen Erkrankungen der Atemwege. Starker Wind wehte die Gaswolke jedoch offenbar in Richtung Meer.
Die Behörden hatten angesichts des Vordringens der Lava eine Sperrzone eingerichtet und die Bewohner des Gebiets aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Seit der Eruption stösst der Vulkan immer wieder riesige Rauchwolken aus. Experten rechnen damit, dass er noch für Wochen oder sogar Monate aktiv bleibt.