Young Boys tapfer, aber chancenlos
BERGAMO. Lange wehrte sich YB gegen Atalanta, doch am Ende gingen die Italiener als Sieger vom Platz.
Im zweiten Championsleague-spiel der Saison setzte es für die Berner Young Boys die erste Pleite. Gegen Atalanta Bergamo und Nati-star Remo Freuler verlor der Schweizer Meister aufgrund eines Tores von Europameister Pessina in der 68. Spielminute. YB konnte nicht auf den Rückstand reagieren. Kämpferisch zeigte das Team einen guten Auftritt, spielerisch konnte der Schweizer Meister nicht mit den Italienern mithalten.
Beinahe hätte sich Ybcoach David Wagner als Taktikfuchs feiern lassen können. Seine gut eingestellte Mannschaft zeigte auswärts gegen Atalanta Bergamo lange einen soliden Auftritt, am Ende standen die Berner aber mit leeren Händen da.
Das, weil Europameister Matteo Pessina in der 68. Minute mit seinem Tor zum entscheidenden 1:0 mitten ins Ybherz traf – aber auch, weil vom Schweizer Meister offensiv enttäuschend wenig kam.
«Ich glaube, wir haben gut und solidarisch verteidigt und ihnen nicht viele Chancen gegeben», sagte Michel Aebischer nach dem Spiel. «Klar, zwei, drei Gelegenheiten hatten sie, aber alles kann man nicht verhindern.» Auch der Mittelfeldspieler ist nicht zufrieden mit dem offensiven Auftritt von YB. «Sie haben uns wenig Räume gegeben. Dagegen haben wir keine Lösungen gefunden.»
Die beste, aber auch einzig wirklich gefährliche Möglichkeit hatte YB nach 28 Minuten. Nach einem Ballgewinn schickte Martins Elia in die Tiefe. Der pfeilschnelle Stürmer setzte seinen Abschluss aber knapp neben das Tor.
Taktisch machte YB das defensiv eigentlich geschickt. Die Berner versuchten das Zentrum dicht zu machen und liessen dem Gegner vor allem auf den Seiten Platz. Weil sich aber Zapata in der 68. Minute einmal gegen Lauper durchtanken konnte und den einschussbereiten Pessina bediente, wurde es nichts mit einem Punktgewinn für YB. Die Berner mussten sich noch bei ihrem Goalie David von Ballmoss bedanken, der mit mehreren Paraden eine deutlichere Pleite verhinderte.
«Gegen Topteams muss es zu 100 Prozent passen», sagte Trainer David Wagner nach dem Spiel. «Heute waren es leider nur 95.»