Aktivisten drohen mit neuen Streiks
ZÜRICH. Die Polizei in Zürich nahm 134 Demonstrierende auf die Wache mit. Die Klimaaktivisten wollen aber wiederkommen.
Rund 200 Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Bewegung Extinction Rebellion blockierten gestern Kreuzungen in der Zürcher Innenstadt. Polizisten mussten die Streikenden wegtragen. Nach deren Angaben wurden über 55 Personen festgenommen. Auf Twitter kündigte die Bewegung dennoch an, schon heute wiederzukommen. Die Störmanöver ärgerten einige Passanten. Einer fand: «Ich verstehe das Anliegen, finde aber Sitzstreiks kindisch.»
Laut der Klimabewegung Extinction Rebellion sassen gestern rund 200 Personen «friedlich, aber störend» auf der Uraniastrasse in Zürich. Ihr Ziel: So lange sitzen bleiben, bis der Bundesrat «die Wahrheit über die Klima- und Umweltkatastrophe sagt und einen Prozess zur drastischen und schnellen Reduzierung der Treibhausgasemissionen einleitet». Im Juni habe Extinction Rebellion einen Appell mit drei Massnahmen zum Schutz des Klimas an den Bundesrat gerichtet, bis heute habe sie keine Antwort erhalten. Darum wolle man nun die Stadt Zürich mittels friedlicher Rebellion lahmlegen. «Wir wollen die Polizei weder ärgern noch ihr das Leben schwer machen», so Aktivist Marcus Bossard. Man habe auch per Twitter empfohlen, die Innenstadt grossräumig zu umfahren.
Wie die Stadtpolizei Zürich mitteilte, hatte sie die Teilnehmenden mehrfach mit Dialogteams und Lautsprecherdurchsagen ermahnt, die Blockaden zu beenden und die Örtlichkeiten zu verlassen. Ohne Erfolg. Da die Klimademo nicht bewilligt gewesen sei, sei eingeschritten worden, so die Polizei weiter. Sie habe daraufhin Aktivisten und Aktivistinnen einzeln wegtragen müssen. Letztlich habe sie 134 Personen für weitere Abklärungen auf eine Wache gebracht. Das weitere Vorgehen werde durch die zuständige Staatsanwaltschaft entschieden.
Wie die Klimabewegung gestern weiter mitteilte, werden sie wieder kommen, auch «am nächsten Tag».