Baubranchen wollen Frauen mit Teilzeitjobs binden
ZÜRICH. Teilzeitjobs in den Baubranchen gibts nur selten – ein Projekt will das ändern.
Etwa 40 Prozent der Malerlehrlinge sind Frauen. Bereits nach wenigen Jahren wechselt aber fast die Hälfte von ihnen den Job. Jede zehnte vollzeitbeschäftigte Person in der Maler- und
Gipserbranche würde aber sofort auf eine Teilzeitstelle wechseln, wie Umfragen zeigen. Das will das Projekt Teilzeitbau nun ermöglichen. Seit drei Jahren fördert es gezielt Teilzeitstellen im Maler- und Gipsergewerbe.
Mit Erfolg: 2017 waren nur 638 Teilzeitjobs in der Branche ausgeschrieben, 2019 waren es schon 785 und 2020 schliesslich 1115. Dass sich gerade die Baubranchen
schwertun mit Teilzeitarbeit, liegt vor allem an den Unternehmen: «Vielerorts heisst es einfach: Das geht nicht», sagt Projektleiterin Barbara Rimml zu 20 Minuten. Die Unternehmen könnten es sich nicht vorstellen oder hätten Angst vor zu viel Mehraufwand und negativen Reaktionen der Kundschaft.
«Doch mit der richtigen Organisation und Kommunikation ist Teilzeitarbeit überall möglich», so Rimml. Und gerade in der Baubranche sei Teilzeit wichtig, sagt auch Personalexpertin Daniela Frau. Denn noch immer arbeiten mehr Männer als Frauen auf dem Bau. «Mit mehr Teilzeitstellen könnten die Branchen für Frauen interessanter werden.» 20 Minuten hat bei Teilzeitarbeitenden nachgefragt.