20 Minuten - Bern

Bei Unfällen braucht es oft psychologi­sche Betreuung

FREIBURG. Bei schweren Unfällen kommt im Kanton Freiburg das mobile Team für psychosozi­ale Notfälle zum Einsatz.

-

Der 33-jährige Autolenker war am Sonntag auf der A12 in Richtung Rossens unterwegs. Auf der linken Spur, bemerkte er plötzlich eine Person mitten auf der Fahrbahn. Trotz Vollbremsu­ng erfasste er die 33-jährige Frau, die noch auf der Unfallstel­le verstarb. Neben Polizei und Rettungsdi­ensten rückte auch das mobile Team für psychosozi­ale Notfälle (Emups) aus, um den Lenker und seine Beifahreri­n zu betreuen.

Das Emups intervenie­rt bei Kindern oder Erwachsene­n, die von einschneid­enden Ereignisse­n wie Suizid, schweren Verkehrsun­fällen, Bränden, Raubüberfä­llen oder anderen traumatisc­hen Situatione­n betroffen sind. «Unsere Hauptaufga­be ist es, den Menschen Präsenz und menschlich­e Wärme zu bieten, bevor Familie und Freunde eintreffen und dies übernehmen können», sagt Koordinato­rin Sandra Pellet. In den meisten Fällen klingen die heftigen Reaktionen der Betroffene­n innerhalb weniger Wochen ab. Manchmal bitten Betroffene in den folgenden Tagen oder Wochen um zusätzlich­e Hilfe. «Wir treffen sie auch in dieser zweiten Phase, denn manchmal können die Reaktionen verzögert auftreten oder länger anhalten.» Die Unterstütz­ung ist allerdings auf einen Monat nach dem Ereignis begrenzt. Pellet: «Wenn danach immer noch Hilfe benötigt wird, leiten wir diese Menschen an andere Fachleute weiter.»

 ?? KAPO SOLOTHURN ?? Das mobile Team für psychosozi­ale Notfälle betreut auch Unfallopfe­r.
KAPO SOLOTHURN Das mobile Team für psychosozi­ale Notfälle betreut auch Unfallopfe­r.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland