Angriff auf TCS-LOGO am Lüchzgi
ZÜRICH. Auf den Leuchtbändeln der Kindergärtler sollen die Tcs-logos abgeklebt werden.
Auf den leuchtenden Bändel der Kindergärtler wird seit Jahrzehnten das Logo des TCS abgedruckt. Nun wehren sich Eltern dagegen und stellen Sticker zur Verfügung, um es abzukleben. Man finde es störend, Kinder als Werbesäule zu nutzen und gleichzeitig aber gegen ihre Interessen zu handeln. So vertrete der TCS hauptsächlich die Anliegen der Autofahrer, nicht die der Fussgänger. Beim Touring Club wundert man sich über die Aktion.
Auf dem Bändel prangt auch das Logo des TCS – der Verein produziert die Lüchzgis seit knapp 40 Jahren. Das stösst einigen Eltern jedoch sauer auf: «Wir finden es stossend, dass der TCS die Kinder als Werbesäule missbraucht und gleichzeitig gegen ihre Interessen vorgeht», sagt die Koordinatorin der Aktion «Kindsgi-bändel ohne Werbung» Andrea Hüsser. Die Aktion bietet gratis Tier-sticker mit 30er-symbol an, mit denen die Logos überklebt werden können. Ausschlaggebend für die Aktion ist laut Hüsser, dass der TCS hauptsächlich die Interessen von Autofahrenden vertritt, nicht aber diejenigen der Fussgänger oder Kinder. «Der TCS setzt sich zum Beispiel stark gegen Tempo 30 ein. Das ist für uns ein grosser Widerspruch»,
sagt Hüsser weiter.
«Wir sind etwas erstaunt und bedauern, dass über die Lüchzgis versucht wird, politische Anliegen zu transportieren», sagt Tcs-mediensprecher Daniel Graf. Die Aussage, dass der TCS sich generell gegen Tempo 30 ausspreche, sei falsch. «Der TCS begrüsst und unterstützt Tempo 30 oder 20er-zonen in Quartierstrassen, insbesondere in der Nähe von Schulen und Kindergärten», so Graf. Er vermutet, dass die Aktion in Wahrheit von der «politischen» Kampagnenorganisation Campax gesteuert werde: «Einerseits sollen Kinder laut Campax nicht als Werbeträger fungieren, für die Anliegen von Campax mit dem ‹30iger Sticker› dann aber schon.» Andrea Hüsser bestreitet diesen Vorwurf: «Die Aktion wird einzig und allein von mir und den zwei anderen Initianten geleitet.» Campax unterstütze laut Hüsser nur beim Versand der Sticker und habe der Aktion eine Website zur Verfügung gestellt.