20 Minuten - Bern

Kantone fordern vom Bund ein klar definierte­s Impfziel

BERN. Mehrere Kantone wollen einen Schwellenw­ert für die Aufhebung der Massnahmen. Eine Politikeri­n warnt.

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Der Bundesrat hat die Kantone um ihre Meinung zu seiner geplanten Impfoffens­ive gebeten. Bis gestern lief die Konsultati­on zu den verschiede­nen Massnahmen. In ihren Antworten fordern mehrere Kantone vom Bund einen Schwellenw­ert, ab dem die Corona-schutzmass­nahmen aufgehoben werden können. So etwa Appenzell Innerrhode­n: «Es braucht ein klar kommunizie­rtes Ziel für die Anzahl Geimpfter und Genesener», sagt Monika Rüegg Bless, die Vorsteheri­n des Gesundheit­sund Sozialdepa­rtements. Dieses würde wohl bei rund 70 bis 80 Prozent der über 12-Jährigen liegen, sagt sie. «Bei ähnlichen Werten haben auch Länder wie Dänemark oder Portugal ihre Massnahmen aufgehoben.» Einen Schritt weiter geht der Kanton Schwyz: Dort fordert man vom Bund ein «klares Impfziel inklusive Ausstiegss­zenario», wie es in einer Mitteilung heisst.

Gesundheit­spolitiker­in Katharina Prelicz-huber warnt davor, ein absolutes Impfziel zu definieren: «Wir wissen nicht, wie viele es genau braucht.» Den Fokus auf die Impfquote begrüsst sie aber. Bei der Konferenz der kantonalen Gesundheit­sdirektore­n (GDK) ist man vorsichtig mit einer Forderung nach einem konkreten Impfziel: «Bisher haben wir darauf verzichtet», sagt Sprecher Tobias Bär. Man wolle abwarten, bis sich alle Kantone geäussert haben.

Die Idee einer Prämie von 50 Franken für Impfvermit­tler lehnen die meisten Kantone ab. Dagegen kommt die Idee einer nationalen Impfwoche besser an: Dieser stehen viele Kantone positiv gegenüber.

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MICHAEL TROST/TAMEDIA AG Ein Impfbus machte an der Chilbi in Hombrechti­kon ZH halt.

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