Kantone fordern vom Bund ein klar definiertes Impfziel
BERN. Mehrere Kantone wollen einen Schwellenwert für die Aufhebung der Massnahmen. Eine Politikerin warnt.
Der Bundesrat hat die Kantone um ihre Meinung zu seiner geplanten Impfoffensive gebeten. Bis gestern lief die Konsultation zu den verschiedenen Massnahmen. In ihren Antworten fordern mehrere Kantone vom Bund einen Schwellenwert, ab dem die Corona-schutzmassnahmen aufgehoben werden können. So etwa Appenzell Innerrhoden: «Es braucht ein klar kommuniziertes Ziel für die Anzahl Geimpfter und Genesener», sagt Monika Rüegg Bless, die Vorsteherin des Gesundheitsund Sozialdepartements. Dieses würde wohl bei rund 70 bis 80 Prozent der über 12-Jährigen liegen, sagt sie. «Bei ähnlichen Werten haben auch Länder wie Dänemark oder Portugal ihre Massnahmen aufgehoben.» Einen Schritt weiter geht der Kanton Schwyz: Dort fordert man vom Bund ein «klares Impfziel inklusive Ausstiegsszenario», wie es in einer Mitteilung heisst.
Gesundheitspolitikerin Katharina Prelicz-huber warnt davor, ein absolutes Impfziel zu definieren: «Wir wissen nicht, wie viele es genau braucht.» Den Fokus auf die Impfquote begrüsst sie aber. Bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) ist man vorsichtig mit einer Forderung nach einem konkreten Impfziel: «Bisher haben wir darauf verzichtet», sagt Sprecher Tobias Bär. Man wolle abwarten, bis sich alle Kantone geäussert haben.
Die Idee einer Prämie von 50 Franken für Impfvermittler lehnen die meisten Kantone ab. Dagegen kommt die Idee einer nationalen Impfwoche besser an: Dieser stehen viele Kantone positiv gegenüber.