Swissmedic prüft Daten der Moderna-impfung bei Jungen
Schweden und Dänemark setzen die Moderna-impfung bei Jungen aus. Swissmedic untersucht die Daten.
Sein Sohn hätte in den nächsten Tagen den Impftermin gehabt, doch jetzt ist A. Y.* verunsichert. Seit kurzem werden in Internetforen Meldungen diskutiert, wonach die Modernaimpfung bei Jungen ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen wie Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen mit sich bringe. «Ich habe den Impftermin jetzt vorsichtshalber wieder abgemeldet», sagt A.Y.
Am Mittwoch teilten Schweden und Dänemark mit, dass sie die Moderna-impfung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen wegen dieser sehr seltenen Nebenwirkungen vorerst aussetzen werden.
Das schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic, das auch für die Zulassung der Impfstoffe verantwortlich ist, wird die Auswirkung des Moderna-impfstoffs auf Junge jetzt untersuchen, wie Sprecher Alex Josty auf Anfrage sagte. «Derzeit bieten die vorliegenden Daten aus dem Spontanmeldesystem keine ausreichende Grundlage, um die Zulassung zu revidieren oder eine Einschränkung für gewisse Altersgruppen vorzunehmen.» Josty betont auch, dass die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) trotz Zulassung die Empfehlung der Moderna-impfung für über 12-Jährige von Anfang August wieder zurücknehmen oder einschränken könne.
Philippe Luchsinger, Präsident des Verbands der Hausund Kinderärzte, beschwichtigt. Der Moderna-impfstoff sei etwas höher dosiert, was im Vergleich zu Pfizer/biontech mehr Nebenwirkungen auslösen könne. «Dennoch sind es auf ein paar Millionen Impfungen sehr wenig Fälle.»