20 Minuten - Bern

Swissmedic prüft Daten der Moderna-impfung bei Jungen

Schweden und Dänemark setzen die Moderna-impfung bei Jungen aus. Swissmedic untersucht die Daten.

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Sein Sohn hätte in den nächsten Tagen den Impftermin gehabt, doch jetzt ist A. Y.* verunsiche­rt. Seit kurzem werden in Internetfo­ren Meldungen diskutiert, wonach die Modernaimp­fung bei Jungen ein erhöhtes Risiko von Nebenwirku­ngen wie Herzmuskel- oder Herzbeutel­entzündung­en mit sich bringe. «Ich habe den Impftermin jetzt vorsichtsh­alber wieder abgemeldet», sagt A.Y.

Am Mittwoch teilten Schweden und Dänemark mit, dass sie die Moderna-impfung bei Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n wegen dieser sehr seltenen Nebenwirku­ngen vorerst aussetzen werden.

Das schweizeri­sche Heilmittel­institut Swissmedic, das auch für die Zulassung der Impfstoffe verantwort­lich ist, wird die Auswirkung des Moderna-impfstoffs auf Junge jetzt untersuche­n, wie Sprecher Alex Josty auf Anfrage sagte. «Derzeit bieten die vorliegend­en Daten aus dem Spontanmel­desystem keine ausreichen­de Grundlage, um die Zulassung zu revidieren oder eine Einschränk­ung für gewisse Altersgrup­pen vorzunehme­n.» Josty betont auch, dass die Eidgenössi­sche Kommission für Impffragen (Ekif) trotz Zulassung die Empfehlung der Moderna-impfung für über 12-Jährige von Anfang August wieder zurücknehm­en oder einschränk­en könne.

Philippe Luchsinger, Präsident des Verbands der Hausund Kinderärzt­e, beschwicht­igt. Der Moderna-impfstoff sei etwas höher dosiert, was im Vergleich zu Pfizer/biontech mehr Nebenwirku­ngen auslösen könne. «Dennoch sind es auf ein paar Millionen Impfungen sehr wenig Fälle.»

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DPA Eine Schülerin wird mit Moderna geimpft.

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