20 Minuten - Bern

Schaffhaus­en entfacht Streit um 2G-regel

SCHAFFHAUS­EN. Die 2G-forderung aus Schaffhaus­en scheidet die Geister.

-

Um die Impfbereit­schaft und damit die Impfquote in der Schweiz zu erhöhen, fordert der Kanton Schaffhaus­en die 2G-regel (geimpft oder genesen) beim Zertifikat. Das sorgt für Diskussion­en und scharfe Kritik. Impfchef Christoph Berger sagt dazu: «Ich kann mir vorstellen, dass in Zukunft in einem Kanton die 2G-regel gilt, in einem anderen wiederum nicht.»

Bei der Schaffhaus­er Regierung fallen die vom Bund vorgeschla­genen Massnahmen zur Steigerung der Impfquote durch. Wie die «Schaffhaus­er Nachrichte­n» berichten, fordert der Kanton eine radikalere Lösung, um die Impfbereit­schaft zu erhöhen: 2G statt 3G. Nur Geimpfte und von Corona Genesene sollen demnach Zutritt zu bestimmten Veranstalt­ungen oder Innenräume­n erhalten.

Christoph Berger, Infektiolo­ge und Präsident der Eidgenössi­schen Kommission für Impffragen (EKIF), will zur 2G-forderung Schaffhaus­ens keine Stellung nehmen. «Ziel ist aber, möglichst viele unentschlo­ssene Ungeimpfte zu erreichen. Um sie zu überzeugen, braucht es regionale und an die Situation angepasste Lösungen.» Er kann sich darum vorstellen, dass in Zukunft in einem Kanton die 2G-regel gilt, in einem anderen wiederum nicht. Für Mitte-nationalra­t Lorenz Hess sind 2G-regelungen grundsätzl­ich denkbar: «So könnte die Impfquote wohl noch um einige Prozent gesteigert werden.» Er warnt aber vor überhastet­en Massnahmen­verschärfu­ngen: «Man darf nicht zu häufig die Spielregel­n ändern.» Das führe nur zu Verwirrung. Kritik kommt auch von links: «Die

Schaffhaus­er Regierung spielt mit dem Feuer», sagt Grünennati­onalrätin Manuela Weichelt. Sie finde es gefährlich, einen grossen Teil der Bevölkerun­g auszuschli­essen: «Das ist ein indirekter Impfzwang, den die Schweiz eigentlich nicht kennt.»

Auch die anderen Kantone zeigen sich zögerlich – und verweisen stattdesse­n auf die Zuständigk­eit für die 2G-regel, die beim Bundesrat liege. Das Gesundheit­sdeparteme­nt Baselstadt etwa begrüsst schweizwei­t einheitlic­he Lösungen bei der Bewältigun­g der Coronapand­emie.

 ?? URS JAUDAS ?? Die Schaffhaus­er Regierung fordert, dass nur Geimpfte und Genesene ein Zertifikat kriegen.
URS JAUDAS Die Schaffhaus­er Regierung fordert, dass nur Geimpfte und Genesene ein Zertifikat kriegen.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland