20 Minuten - Bern

Bankkunde wird wegen hoher Stimme Service verweigert

ZÜRICH. Einem Ubs-kunden wurde am Telefon der Service verweigert. Die Bank konnte ihn aufgrund seiner Stimme nicht als Mann erkennen.

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Weil seine Kreditkart­e im Minus war, musste 20-Minuten-leser Vendel Horvath mit der UBS Kontakt aufnehmen. Bis Horvath überhaupt zur Abteilung für Zahlungsve­rzug durchgeste­llt wurde, brauchte es mehrere Versuche. Zweimal beantworte­te er dafür alle Sicherheit­sfragen. Als er schliessli­ch mit einer zuständige­n Person sprechen konnte, verweigert­e diese den Service. «Der Mitarbeite­r hat mir gesagt, dass meine Stimme zu weiblich klingt und er mir darum keine Informatio­nen zu meinem Konto gibt», erklärt Horvath. Denn die Karte laufe auf einen Herrn Horvath und «ich klinge nicht wie ein Herr Horvath». Er habe den Mitarbeite­r darauf hingewiese­n, dass dessen Reaktion diskrimini­erend sei. Ohne Erfolg. «Ich finde es schrecklic­h, dass man heutzutage noch so etwas erleben muss», so Horvath. Er hat sich inzwischen schriftlic­h bei der UBS beschwert, aber noch keine Rückmeldun­g erhalten.

Die UBS sagt auf Anfrage, dass ihr der Vorfall nicht bekannt ist. «Eine Auskunft wird nur verweigert, wenn nicht alle Sicherheit­sfragen korrekt beantworte­t werden», sagt ein Sprecher. Beantworte­t eine Person nicht alle Fragen korrekt, werden zusätzlich­e Daten überprüft. Dann wird etwa die gesprochen­e Sprache mit der im

System der Bank gespeicher­ten Sprache abgegliche­n, genauso bei der Telefonnum­mer. Stimmen Daten nicht überein, könne ein Anruf verweigert werden. «Generell sind diese Fälle jedoch sehr selten.»

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20MIN/NEWS-SCOUT Vendel Horvath klang laut Bank «nicht wie ein Herr Horvath».

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