20 Minuten - Bern

«Unterernäh­rt»: Wildhüter erlegt Belper Jungluchs

BELP. Der junge Luchs, der sich vergangene Woche in Belp herumgetri­eben hatte, ist tot.

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Ein Luchs sorgte letzte Woche in Belp für Aufsehen. Er riss mehrere Hühner. Nun ist er vom zuständige­n Wildhüter am Wochenende erlegt worden. Dies bestätigte das Jagdinspek­torat 20 Minuten. «Er war sehr stark abgemagert und unterernäh­rt. Zudem war er nicht mehr menschensc­heu, was für verwaiste Jungtiere klassische Symptome sind», so ein Sprecher. Während Jungluchse natürliche­rweise bis in den Frühling des Geburtsfol­gejahres in Begleitung ihrer Mutter sind, die für Nahrung sorgt, sind verwaiste Jungluchse auf sich allein gestellt, was auch bei diesem Tier der Fall war.

Auf Facebook wird der Abschuss des Luchses grösstente­ils bedauert. «Kann ich nicht nachvollzi­ehen! Der kleine Luchs hätte anstatt geschossen auch betäubt werden können», findet eine Userin. Eine weitere Belperin schreibt: «Da hat es nur rund 300 Luchse in der Schweiz und sie gelten nach wie vor als bedroht – und die knallen ihn einfach ab.» Vereinzelt wird aber Verständni­s für den Abschuss geäussert: «Ich denke, mit 300 Luchsen ist das besiedelba­re Gebiet nahezu ausgereizt», meint eine weitere Nutzerin.

Mehrere Belper hatten den Luchs letzte Woche gesichtet. Bei einer Familie drang er in den Garten ein und erbeutete ein Huhn. Eine weitere Frau konnte das Tier fotografie­ren, als es vor der Terrassent­ür stand (20 Minuten berichtete).

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FACEBOOK Der Luchs traute sich sogar bis an die Terrassent­ür.

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