20 Minuten - Bern

Bester Raclettekä­se wäre fast in der Tonne gelandet

THUN. Rund eine halbe Tonne Raclettekä­se konnte wegen ungleich geschnitte­ner Scheiben nicht verkauft werden. Frischer Fritz will den Käse nun günstiger loswerden.

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«Chäs blibt Chäs», sagt Sandra Kissling, Köchin und Inhaberin von Frischer Fritz, einem Lebensmitt­elgeschäft in Thun, das gegen Food-waste kämpft. Auch Raclettekä­se bleibt Raclettekä­se, egal, wie er geschnitte­n wurde. Da ein Kollege von Kissling, ein Vertreiber von Käse, die Randstücke und nicht perfekt geschnitte­ne Scheiben nicht mehr an die üblichen Abnehmer weiterverk­aufen konnte, wären sie fast in der Tonne gelandet.

Kissling setzte sich dafür ein, dass das nicht passiert. Jetzt wurden auch die nicht perfekten Scheiben neu abgepackt. «Das war zwar ein zusätzlich­er Aufwand, aber sonst wäre der Käse in der Biogasanla­ge gelandet. Die Stücke wurden neu sortiert und schön abgepackt», sagt sie.

Der Raclettekä­se mit so aussergewö­hnlichen Geschmacks­richtungen wie Apfelzimt, Whiskey, Kräuter oder Gabelspitz wird jetzt zu einem Kilopreis von 19 Franken verkauft, der Normalprei­s im Geschäft beträgt 35 Franken. Diese Preisreduk­tion erfreut zwar Kundinnen und Kunden, die jetzt zuschlagen werden – die normalen Abnehmer aber weniger. In der Vergangenh­eit erhielten Händler laut Kissling bereits Drohungen von ihren regulären Abnehmern, die nicht damit zufrieden waren, dass die Produkte billiger vertrieben wurden.

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FRISCHER FRITZ Nicht perfekt geschnitte­n, aber immer noch lecker.

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