Fake-check: Macht die Covid-impfung impotent?
ZÜRICH/BERN. Die Covid-19-impfung könne impotent machen, fürchten einige Menschen. Die Angst ist jedoch unbegründet.
Rapperin Nicki Minaj teilte auf Twitter mit, ein Bekannter sei nach der Impfung impotent geworden. Das Gerücht «Die Covid-19-impfungen schaden der Potenz» war damit geboren. Stimmen tut es aber nicht.
Allein in Europa wurden bislang mehr als eine halbe Milliarde Impfdosen verabreicht. Auffällige Meldungen von Erektionsstörungen, Testosteronmangel oder Unfruchtbarkeit sind weder der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA noch Swissmedic bekannt. «Störungen der männlichen Potenz sind keine bekannten Nebenwirkungen der Covid-19-impfstoffe», so Swissmedic auf Anfrage von 20 Minuten. Und weiter: «Derzeit liegen weder aus Studien noch aus Spontanmeldungen Daten vor, die einen Zusammenhang nahelegen.»
Anders sieht das bei den Auswirkungen einer Corona-infektion aus. Mehrere Studien zeigen, dass das Coronavirus das männliche Sexualleben beeinträchtigen kann. Neben Erektionsstörungen sind Hodenschmerzen, -schwellungen und -schädigungen dokumentiert. Ebenso die Unfähigkeit, einen Orgasmus zu erreichen, niedriger Testosteronspiegel und psychische Probleme. Laut Us-forschenden lassen sich bei einigen Genesenen auch Monate nach der Erkrankung noch Viruspartikel in Penis und Hoden nachweisen.
Ähnlich äussert sich auch Daniel Eberli, Direktor der Klinik für Urologie am Unispital Zürich: Seit Beginn der Pandemie gebe es mehr erektile Funktionsstörungen.