20 Minuten - Bern

5-Punkte-plan: So ist Corona bis 2022 vorbei

BERN. Die Pandemie könnte demnächst überwunden sein. Für dieses Ziel müssen bestimmte Voraussetz­ungen erfüllt sein.

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Die kalte Jahreszeit steht bevor. Doch bei Politik und Wissenscha­ft ist man immer zuversicht­licher, dass wir im Frühjahr die Pandemie überwunden haben. Daniel Speiser, Immunologe an der Universitä­t von Lausanne, erklärt in fünf Punkten, warum er an eine Normalisie­rung glaubt. Bei der Gesundheit­sdirektore­nkonferenz teilt man Speisers Zuversicht.

Bis nächsten Frühling sollten wir die Corona-krise überwinden, sagte Lukas Engelberge­r, Präsident der kantonalen Gesundheit­sdirektore­n, im Gespräch mit der «Sonntagsze­itung». Dies sehen auch befragte Vertreteri­nnen und Vertreter der Wissenscha­ft so. Doch was braucht es, um die Pandemie zu überwinden? Daniel Speiser, Immunologe an der Universitä­t Lausanne, nennt folgende Voraussetz­ungen:

Immunität der Bevölkerun­g. Sie ist das entscheide­nde Element, aufgebaut durch Infektione­n und Impfungen. «Beides schreitet voran», sagt Speiser. Man könne das Virus zirkuliere­n lassen, wo es relativ ungefährli­ch sei. Und müsse aber dringend Personen schützen, die besonders gefährdet sind. Um die Pandemie bis zum Frühling zu überwinden, brauche es eine Impfquote von etwa 80%. Derzeit ist die Schweiz bei 62,7% doppelt Geimpften und 65,8% einfach Geimpften. Booster-impfung. Für Risikopers­onen sei es jetzt an der Zeit, dass sie eine dritte Impfdosis bekämen, sagt Speiser. Einschränk­ungen akzeptiere­n. Wenn sich jemand nicht impfen und auch nicht testen lassen will, dann sollte er die damit einhergehe­nden vorübergeh­enden Einschränk­ungen akzeptiere­n, im Sinne eines Kompromiss­es, so Speiser.

Winter ohne Corona-notstand: Keine Sterbewell­e mehr in Alters- und Pflegeheim­en, keine weinenden Pflegenden mehr auf überfüllte­n Intensivst­ationen. «Wenn wir das diesen Winter schaffen, sind wir im Frühling ein grosses Stück weiter», sagt Engelberge­r. Konstanz bei Massnahmen: Engelberge­r plädiert dafür, die geltenden Massnahmen und die Zertifikat­spflicht noch nicht ausser Kraft zu setzen.

Eine Unwägbarke­it wären weitere gefährlich­e Virusvaria­nten. Speiser: «Bezüglich neuer Virusvaria­nten muss man wenig Bedenken haben. Sie werden vermutlich keine neuen Impfstoffe nötig machen.»

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20MIN/SIMON GLAUSER Optimistis­ch: Gdk-präsident Lukas Engelberge­r.

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