Grünes aus dem Regal
Einer der heissesten Landwirtschaftstrends heisst «Vertical Farming». In Niederhasli ZH wurde die erste dieser hoch technologisierten Anlagen in der Schweiz gebaut. Doch was sind die Vorteile davon?
Die Schweizer Landwirtschab läub am oberen Limit. Um die immense Nachfrage an Kräutern, Früchten und Gemüse zu stillen, werden die Böden immer mehr ausgelaugt. Entlastung und gleichzeitig eine Senkung an Importprodukten könnte da ein Projekt bringen, das in der Schweiz noch immer nach Zukunbsvision klingt, in anderen Ländern aber längst Realität ist: Vertical Farming.
In China, Russland und den USA gibt es schon seit einiger Zeit riesige Anlagen dieser platzsparenden Indoor-landwirtschab. Dabei werden Kräuter sowie kleinere Gemüse- und Früchtesorten in Hochregalen gezüchtet und von Robotersystemen bewässert und geerntet. Diese Art des Anbaus kommt nicht nur ohne mineralischen Dünger aus, sondern auch ohne Pestizide, da das Grünzeug unter Laborbedingungen wächst. Zudem können Nährstoffe gezielt verabreicht werden. Der grösste Vorteil der Anlage: Weil das Wasser rezykliert wird, verbraucht sie 95 Prozent weniger Wasser als horizontale Landwirtschab. Somit sind solche mehrstöckigen Gewächshäuser für trockenere Gegenden geeignet. Gross hingegen ist in diesem System der Stromverbrauch, aber dafür stammt der ganze Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Seit Kurzem wird Vertical Farming auch in der Schweiz praktiziert. Das Schweizer Food-start-up Yasai hat Ende 2021 den Bau einer hoch automatisierten Pilotanlage in Niederhasli ZH komplettiert. In rund 80 ausgewählten Coop-verkaufsstellen im Raum Zürich, Basel und Luzern wird ab sofort Basilikum von Yasai angeboten. Weitere Kräuter folgen.