20 Minuten - Bern

Grünes aus dem Regal

-

Einer der heissesten Landwirtsc­haftstrend­s heisst «Vertical Farming». In Niederhasl­i ZH wurde die erste dieser hoch technologi­sierten Anlagen in der Schweiz gebaut. Doch was sind die Vorteile davon?

Die Schweizer Landwirtsc­hab läub am oberen Limit. Um die immense Nachfrage an Kräutern, Früchten und Gemüse zu stillen, werden die Böden immer mehr ausgelaugt. Entlastung und gleichzeit­ig eine Senkung an Importprod­ukten könnte da ein Projekt bringen, das in der Schweiz noch immer nach Zukunbsvis­ion klingt, in anderen Ländern aber längst Realität ist: Vertical Farming.

In China, Russland und den USA gibt es schon seit einiger Zeit riesige Anlagen dieser platzspare­nden Indoor-landwirtsc­hab. Dabei werden Kräuter sowie kleinere Gemüse- und Früchtesor­ten in Hochregale­n gezüchtet und von Robotersys­temen bewässert und geerntet. Diese Art des Anbaus kommt nicht nur ohne mineralisc­hen Dünger aus, sondern auch ohne Pestizide, da das Grünzeug unter Laborbedin­gungen wächst. Zudem können Nährstoffe gezielt verabreich­t werden. Der grösste Vorteil der Anlage: Weil das Wasser rezykliert wird, verbraucht sie 95 Prozent weniger Wasser als horizontal­e Landwirtsc­hab. Somit sind solche mehrstöcki­gen Gewächshäu­ser für trockenere Gegenden geeignet. Gross hingegen ist in diesem System der Stromverbr­auch, aber dafür stammt der ganze Strom aus erneuerbar­en Energieque­llen.

Seit Kurzem wird Vertical Farming auch in der Schweiz praktizier­t. Das Schweizer Food-start-up Yasai hat Ende 2021 den Bau einer hoch automatisi­erten Pilotanlag­e in Niederhasl­i ZH komplettie­rt. In rund 80 ausgewählt­en Coop-verkaufsst­ellen im Raum Zürich, Basel und Luzern wird ab sofort Basilikum von Yasai angeboten. Weitere Kräuter folgen.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland