«Der Weg nach oben ist ein verdammt langer»
BASEL. Auf seinem Debütalbum «Burden» lässt der Basler Musiker Zian tief in seine Seele blicken. Auch im Gespräch zeigt er sich von seiner verletzlichen Seite.
Der Basler Musiker Zian (28) wurde vergangenen Herbst scheinbar über Nacht zum Star. Seine Songs «Show You» und «Grateful» laufen im Radio hoch und runter. Heute hat der 28-Jährige sein Debütalbum «Burden» veröffentlicht, worauf er seine Gefühlswelt offenbart. Nebst der Hoffnung thematisiert der Musiker auch den ewigen Kampf gegen sich selbst. «Wenn mir jemand im Weg steht, dann sind das meine Gedanken und ich», sagt er gegenüber 20 Minuten. So pflanze ihm sein «innerer Schweinehund» immer mal wieder Unsicherheiten in den Kopf, die sich zu dunklen Phasen ausweiten können. «In dieser Zeit fühle ich mich dann sehr kraftlos, schlapp und ziellos. Dinge, die ich normalerweise in fünf Minuten erledige, dauern plötzlich fünf Tage», sagt Zian. Und weiter: «Es braucht viel mehr, bis ich Freude empfinde. Umgekehrt ereignen sich die grossartigsten Dinge und ich fühle gar nichts.»
Der Auslöser für solche Phasen? «Die meisten Geschichten beruhen darauf, dass man jemandem vertraut, das Vertrauen
gebrochen wird und schliesslich etwas Toxisches entsteht.» Er ergänzt: «Es gab Zeiten, da verspürte ich extrem viel Druck von aussen und ich realiserte, dass der Weg nach oben ein verdammt langer ist.»
Hoffnung, Akzeptanz und Geduld hätten dem 28-Jährigen schliesslich geholfen, seine negativen Gefühle in etwas Positives zu verwandeln – die Musik.
«Es war lebensverändernd, diese passive, schlummernde Energie, die mich innerlich zerfressen hat, in etwas Aktives umzuwandeln, dass ich nun sogar mit anderen Menschen teilen kann.»
Sein Rat lautet deshalb: «Alle, die ein Ventil haben egal, ob es Sport, Musik oder Kunst ist – nutzt es, so oft ihr könnt.»