Hotellerie: Crashkurs für Quereinsteiger
ZÜRICH. Wegen Personalmangel lanciert Hotelleriesuisse eine Kurzausbildung für Interessierte. Der Lohn: 3000 bis 4000 Franken.
Die Hotel- und Gastrobranche sucht dringend Personal. Wegen der Auswirkungen der Corona-pandemie haben laut einer Umfrage inzwischen 68 Prozent der Betriebe Mühe, alle offenen Stellen zu besetzen. Dagegen will Hotelleriesuisse jetzt ankämpfen. Ein erster Schritt ist ein Pilotprojekt mit einer halbjährigen Ausbildung für Quereinsteiger in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Hotelier-verein (ZHV). Interessierte können sich bei einem der 14 teilnehmenden Zürcher Hotelbetriebe bewerben. Das neue sechsmonatige Ausbildungsprogramm für die Küche oder Rezeption startet am 19. April und kostet 1000 Franken. In der Ausbildung gibts Löhne von 3000 bis 4000 Franken. Belohnt wird man laut Zhv-präsident Martin von Moos auch mit einer «abwechslungsreichen Arbeit, sozialen Kontakten und guten Aufstiegschancen in einer Wachstumsbranche».
Hotelberater Luzius Kuchen findet das Pilotprojekt eine gute Idee. «Es ist ein neuer Ansatz, um Leute zu motivieren, die sonst nicht in der Hotellerie arbeiten», sagt Kuchen zu 20 Minuten. Mit Blick auf den Lohn sagt Kuchen: «Es werden Leute gesucht, denen es nicht nur ums Geld geht, sondern auch um Spass und Entwicklungschancen in dieser Branche.» Personalexpertin Ursula Bergundthal findet es gut, dass die Branche etwas unternimmt, die Löhne seien für Quereinsteiger mit anerkanntem Abschluss aber nicht allzu interessant. Ausserdem hätte es die Expertin besser gefunden, wenn die Betriebe die Ausbildungskosten übernehmen. Bergundthal glaubt deshalb nicht, dass sich viele Leute für die Ausbildung interessieren. Bis anhin hätten Quereinsteiger auch so einen Job an der Rezeption gefunden.