«Die Leute feiern noch so wie früher zu unserer Musik»
ZÜRICH. Leadsänger Campino stellt das neue Album vor, blickt auf 40 Jahre Die Toten Hosen zurück und freut sich auf den Gig in Zürich.
Campino, wie hat sich die Musikszene in den letzten 40 Jahren verändert?
Früher hat man sich wochenlang auf eine neue Platte gefreut und diese dann tagelang rauf und runter gehört. Heute ist alles schnelllebiger und anonymer. Die Musik kommt direkt aufs Handy. Trotzdem ist es schön, dass Leute an Festivals immer noch bereit sind, durch den Schlamm zu stampfen und so ausgelassen wie früher zu unserer Musik zu feiern. Welche Veränderungen habt ihr durchgemacht? Wir sind erfahrener geworden. Mittlerweile wissen wir auch, wie wir unsere Instrumente spielen müssen. Früher haben wir uns einfach bei jemandem zu Hause getroffen und haben am Boden gesessen und uns Songtexte ausgedacht. Wie konntet ihr euch entscheiden, welche Songs es auf das neue Album schaffen? «Alles aus Liebe: 40 Jahre Die
Toten Hosen» ist als Jubiläum für unsere Band gedacht. Wir haben unsere 40 Lieblingslieder aufgeschrieben und diese miteinander verglichen. Zudem haben wir uns überlegt, welches Lied am meisten zur Geschichte der Band beigetragen hat. Es sind aber auch sieben neue Songs auf dem Album.
Du hast in einem Interview gesagt, dass du aufgrund des Krieges in der Ukraine den Wehrdienst nicht mehr verweigern würdest. Was hat deine Einstellung beeinflusst?
Wir sind alle eines Tages aufgewacht und hatten das Gefühl, die Welt ist eine andere, da ist es nicht unüblich, seine Meinung noch mal zu justieren. Man meinte, wir könnten Probleme und Konflikte in Europa durch Verhandlungen lösen – da wurden wir alle vor den Kopf gestossen.
Wie sehr freust du dich, im Juli in Zürich aufzutreten?
Nach drei Jahren ohne Auftritt herrscht grosse Vorfreude auf das Konzert im Letzigrund.