2 Abgänge bei «G&G» – SRF siehts als Weiterentwicklung
ZÜRICH. Nicole Berchtold und Salar Bahrampoori verlassen SRF fast zeitgleich. Das meint der Sender dazu.
Immer mehr Aushängeschilder kehren SRF den Rücken oder rotieren intern. Nachdem dies im letzten Jahr vor allem im Sportbereich der Fall war, scheint es jüngst die News-sparte zu treffen. So auch das People- und Kulturmagazin «Gesichter und Geschichten»: Erst Ende März teilte der Sender das Aus von Nicole Berchtold (43) mit, nun entschied sich auch Salar Bahrampoori (43), die Sendung zu verlassen. «Die Abgänge der letzten Zeit sind nicht miteinander vergleichbar. Die Gründe sind so individuell wie die neuen Herausforderungen, für die sich die jeweilige Person entschieden hat. Abgesehen davon bleiben Salar Bahrampoori und Nicole Berchtold SRF erhalten», relativiert Gerhard Bayard, Leiter HR und Change.
Dass besonders die «G&g»redaktion ein Sprungbrett für Nachwuchstalente ist, bekräftigt Redaktionsleiterin Paola Biason: «Der Beweis sind Jennifer Bosshard und Joel Grolimund, die als Praktikantin beziehungsweise Praktikant bei uns angefangen haben und heute zwei etablierte Tv-gesichter sind.» Neue Personen zu finden, sei kein Problem. Man sei von Bewerbungen für die Vakanz überschwemmt worden. Biason: «Die Schweiz hat viele Moderationstalente, die gern zu uns kämen.»
Obwohl Wehmut mitschwingt, ist die «G&g»-chefin stolz, denn die Weggänge seien eine Weiterentwicklung von verdienten Moderatorinnen und Moderatoren. «Ich sehe Salars und Nicoles Wechsel als Los einer Talentschmiede-redaktion. Bei uns holt man sich Moderationserfahrung mit täglich knochenharter Arbeit. Irgendwann möchte man aber die Früchte der stressigen Tagesaktualität ernten.» Dass Berchtolds und Bahrampooris Aus ihren Ursprung im veränderten Sendekonzept haben könnte, wehrt Biason ab. Den Ausbau vom 12-minütigen Kurzformat «Glanz & Gloria» zur 20-Minuten-sendung «Gesichter und Geschichten» mit einem täglichen Talk hätten alle vier Moderatorinnen und Moderatoren begrüsst.
Auch Hr-chef Bayard glaubt nicht, dass es allgemein am Medienhaus liege: «Die Branche befindet sich im Wandel. Kostendruck, Digitalisierung sowie neue Anbieter und Plattformen sind Themen, die auch SRF beschäftigen.»