Werden Doggy Bags auch bei uns Pflicht?
In der Schweiz landen jährlich 2,8 Millionen Tonnen an essbaren Lebensmitteln im Abfall. Das entspricht rund 330 Kilogramm pro Person. Gegen diesen Food-waste hat der Bundesrat einen Aktionsplan verabschiedet. Allerdings sind die Massnahmen bislang auf freiwilliger Basis. In Spanien hingegen sollen Gastronomiebetriebe dazu verpflichtet werden, ihren Gästen anzubieten, ihre Essensreste in einem «Doggy Bag» mit nach Hause zu nehmen.
Angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise und des dringlichen Handlungsbedarfs fordert Greenpeace eine breite Einführung von Doggy Bags auch in der Schweiz. «Noch besser wäre es, wenn
Restaurants ihre Menüs kleiner anbieten würden mit der Möglichkeit, nachschöpfen zu können», sagt Alexandra Gavilano, Expertin für ein nachhaltiges Ernährungssystem von Greenpeace. Das Problem Foodwaste müsse ganzheitlich angegangen werden.
In der Politik stösst eine gesetzliche Verankerung von Doggy Bags auf wenig Anklang. Diese sind laut der Grünennationalrätin Meret Schneider bereits gang und gäbe. Auch sie fordert mehr Sensibilisierung, etwa beim Schöpfen von Portionen. Doggy Bags trügen kaum wesentlich zur Vermeidung von Foodwaste bei, sagt auch Sp-nationalrätin Martina Munz. Effektiver wären ihrer Meinung nach Prognosemodelle basierend auf Wetterdaten und dem Verhalten von Personengruppen.