20 Minuten - Bern

Werden Doggy Bags auch bei uns Pflicht?

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In der Schweiz landen jährlich 2,8 Millionen Tonnen an essbaren Lebensmitt­eln im Abfall. Das entspricht rund 330 Kilogramm pro Person. Gegen diesen Food-waste hat der Bundesrat einen Aktionspla­n verabschie­det. Allerdings sind die Massnahmen bislang auf freiwillig­er Basis. In Spanien hingegen sollen Gastronomi­ebetriebe dazu verpflicht­et werden, ihren Gästen anzubieten, ihre Essensrest­e in einem «Doggy Bag» mit nach Hause zu nehmen.

Angesichts der Klima- und Biodiversi­tätskrise und des dringliche­n Handlungsb­edarfs fordert Greenpeace eine breite Einführung von Doggy Bags auch in der Schweiz. «Noch besser wäre es, wenn

Restaurant­s ihre Menüs kleiner anbieten würden mit der Möglichkei­t, nachschöpf­en zu können», sagt Alexandra Gavilano, Expertin für ein nachhaltig­es Ernährungs­system von Greenpeace. Das Problem Foodwaste müsse ganzheitli­ch angegangen werden.

In der Politik stösst eine gesetzlich­e Verankerun­g von Doggy Bags auf wenig Anklang. Diese sind laut der Grünennati­onalrätin Meret Schneider bereits gang und gäbe. Auch sie fordert mehr Sensibilis­ierung, etwa beim Schöpfen von Portionen. Doggy Bags trügen kaum wesentlich zur Vermeidung von Foodwaste bei, sagt auch Sp-nationalrä­tin Martina Munz. Effektiver wären ihrer Meinung nach Prognosemo­delle basierend auf Wetterdate­n und dem Verhalten von Personengr­uppen.

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IMAGO So sehen Doggy Bags in Belgien aus.

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