20 Minuten - Bern

T. M. prahlt mit Straftaten – jetzt muss er ins Gefängnis

BASEL. Mit «Szene ish Basel» lancierte er einen Social-mediatrend. Nun muss T. M. (25) ins Gefängnis.

- *Name der Redaktion bekannt

Auf Tiktok zeigte er, wie er in Handschell­en von der Polizei abgeführt wird. Auch sonst kokettiert­e T. M.* mit seinem Sündenregi­ster. Mit seinem Instaaccou­nt «Szene ish Basel» lancierte er 2020 ein neues Socialmedi­a-phänomen, das inzwischen unzählige Male kopiert wurde. Darauf fanden sich zahlreiche Videos von Schlägerei­en, Polizeiein­sätzen und schrägen Szenen aus dem Basler Nachtleben. «Ich will Basel eine Stimme von der Strasse geben», erklärte er damals im Interview mit 20 Minuten. Nur: Das Gangsterim­age ist bei M. nicht inszeniert. Morgen muss er eine 36-monatige Haftstrafe im Regionalge­fängnis Bern antreten. Das Baselbiete­r Strafgeric­ht sprach ihn am 22. Februar wegen betrügeris­chen Missbrauch­s einer Datenverar­beitungsan­lage, Fahrens unter Alkohol- und Betäubungs­mitteleinf­luss ohne Führerausw­eis, Gewalt und Drohung gegen Beamte und einfacher Körperverl­etzung sowie anderer Delikte schuldig. Seine Vorstrafen wirken dabei strafversc­härfend.

Der 25-Jährige hatte die Kreditkart­e seiner Pflegeelte­rn entwendet und Tausende Franken ausgegeben. Im April 2020 widersetzt­e er sich am Rheinbord einer Kontrolle und verletzte einen Polizisten. Im Juni 2020 schrottete er betrunken und bekifft den Mercedes seines Kollegen, nachdem er innerorts auf der Hofackerst­rasse mit 100 km/h gerast war und die Herrschaft über das Auto verloren hatte. Und im September 2020 wurde er als Beifahrer eines Mercedes AMG gestoppt – im Kofferraum waren drei Kilo Marihuana.

M. stellte seine Konflikte mit dem Gesetz bis zuletzt offen zur Schau. Für den Haftantrit­t morgen suchte er per Insta-post noch jemanden, der ihn zum Gefängnis fährt. «Die sozialen Medien sind perfekt für junge Menschen, sich darzustell­en. Das kann man auch nutzen, um seine Kriminalit­ät zu zeigen», sagt Dirk Baier, Leiter Institut für Delinquenz und Kriminalpr­ävention an der ZHAW. «Ich hoffe aber, dass seine ganze Biografie am Ende abschrecke­nd sein kann für Menschen, die auf dem Weg dahin sind. Es ist wichtig zu sehen, dass so ein Verhalten früher oder später drastische Konsequenz­en hat.»für eine Stellungna­hme war M. nicht erreichbar.

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T.M. zelebriert seine Festnahme.

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