Pumpt Italien den Gardasee ab?
Die Po-ebene leidet unter der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren, 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei wurden aufgefordert, nachts die Trinkwasserversorgung an die Haushalte einzustellen oder zu drosseln. Nun wird sogar erwogen, Wasser aus dem nördlich gelegenen Gardasee abzupumpen, um die Po-ebene zu speisen.
Der Pegel des Po ist auf ein Rekordtief gesunken, nach Angaben
des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti ist die Hälfte der Anbauflächen bedroht, ein Drittel der nationalen Landwirtschaftsproduktion ist gefährdet. Sogar auf die Stromversorgung hat die anhaltende Dürre verheerende Auswirkungen, denn: Die meisten Staudämme, durch die Strom gewonnen wird, befinden sich in der Alpen- und Po-region, wie «Focus» schreibt. Es kommt zu Interessenkonflikten:
Wird Wasser abgelassen, lindert das zwar die Dürre in der Po-ebene, doch es könnte zu Stromknappheit führen.
Regionalpolitiker und Behördenleiter stellten nun sogar die Forderung, Wasser aus dem bei Touristen äusserst beliebten Gardasee abzupumpen. Der Generalsekretär der Gemeinden des Gardasees lehnt diesen Vorschlag jedoch ab, denn das hätte verheerende Auswirkungen auf den See.