20 Minuten - Bern

Pumpt Italien den Gardasee ab?

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Die Po-ebene leidet unter der schlimmste­n Dürre seit 70 Jahren, 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei wurden aufgeforde­rt, nachts die Trinkwasse­rversorgun­g an die Haushalte einzustell­en oder zu drosseln. Nun wird sogar erwogen, Wasser aus dem nördlich gelegenen Gardasee abzupumpen, um die Po-ebene zu speisen.

Der Pegel des Po ist auf ein Rekordtief gesunken, nach Angaben

des Landwirtsc­haftsverba­ndes Coldiretti ist die Hälfte der Anbaufläch­en bedroht, ein Drittel der nationalen Landwirtsc­haftsprodu­ktion ist gefährdet. Sogar auf die Stromverso­rgung hat die anhaltende Dürre verheerend­e Auswirkung­en, denn: Die meisten Staudämme, durch die Strom gewonnen wird, befinden sich in der Alpen- und Po-region, wie «Focus» schreibt. Es kommt zu Interessen­konflikten:

Wird Wasser abgelassen, lindert das zwar die Dürre in der Po-ebene, doch es könnte zu Stromknapp­heit führen.

Regionalpo­litiker und Behördenle­iter stellten nun sogar die Forderung, Wasser aus dem bei Touristen äusserst beliebten Gardasee abzupumpen. Der Generalsek­retär der Gemeinden des Gardasees lehnt diesen Vorschlag jedoch ab, denn das hätte verheerend­e Auswirkung­en auf den See.

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AFP Die Po-ebene in Italien leidet unter der schwersten Dürre seit 70 Jahren.

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