Reitschule organisiert Schwingfest – Verband zeigt sich skeptisch
BERN. Die Reitschule wird zur Schwingarena: Am 9. Juli findet das Reitgenössische Schwingfest statt.
Im Schwingsport herrscht derzeit Hochbetrieb. In diese volle Agenda hat sich nun ein kleiner Exot eingenistet: Am 9. Juli veranstaltet die Berner Reithalle das Reitgenössische Schwingfest. Die Schützenmatte verwandelt sich dann vom urbanen Hotspot in eine kleine Schwingarena. Das Anschwingen ist um 12 Uhr, den Nachmittag über herrscht Schwingbetrieb. «Schwinge und Schwofä» – Schwingen und Tanzen – lautet das Motto des Reitgenössischen. So tritt nach dem Schlussgang auch ein Trio mit Handorgel, Bassgeige und Klarinette auf. Und danach gibts noch eine Afterparty mit DJS. Am Sonntagvormittag findet zum Abschluss ein Bürinnäzmorge statt.
Am Fest wird wohl aber kaum mit Schweizer Schwingprominenz zu rechnen sein: Es handelt sich nämlich um ein Amateurinnen- und Amateurschwingturnier. Das Fest wird unabhängig von den Schweizer Schwingverbänden durchgeführt. In der offiziellen Schwingszene ist man auch noch etwas skeptisch. «Entweder haben die Reitschüler wirklich Interesse am Schwingen bekommen, oder aber sie machen sich über uns und den traditionellen Schwingsport lustig», sagte Jakob Aeschbacher, Präsident des Bernisch Kantonalen Schwingerverbandes BKSV, zu 20 Minuten. Ein allfälliges Lustigmachen würde dem Vorhaben der Organisatoren aber vehement widersprechen: Auf dem Plakat fürs Reitgenössische wird in Grossbuchstaben Respekt und Sensibilität gefordert.
Da es sich beim Event in Bern nicht um einen offiziellen Schwinganlass handelt, werden auch die Resultate keinerlei Einfluss auf die Ranglisten des Verbands haben, wie Aeschbacher weiter erklärte. Sollte am 9. Juli aber ein Talent entdeckt werden, stünden ihr oder ihm die Schwingkeller offen, zeigte sich der Präsident schliesslich versöhnlich.