Polizei löst illegales Nazitreffen auf
RÜTI. In einem Pfadiheim hatten sich am Samstag über 50 Neonazis versammelt. Eine Anwohnerin ist schockiert.
ZÜRICH. Sie hatten die Waldhütte der Pfadi in Rüti ZH unter falschen Angaben gemietet: eine Gruppe von Neonazis. Gemäss Belegungsplan sollte eine «Wandergruppe» das Wochenende im Pfadiheim verbleiben. In Aufnahmen, die 20 Minuten vorliegen, ist zu hören, wie die Rechtsextremen zu Liedern mit antisemitischen und rassistischen Texten mitsingen und Parolen aus der Ns-zeit schreien. «Am Abend haben wir laute Musik gehört. Die rechtsextremen Texte haben uns schockiert», so eine Anwohnerin. Die Polizei kontrollierte 55 Personen aus Deutschland und der Schweiz und wies viele davon weg. 30 Neonazis konnten wegen Fahrunfähigkeit nicht weggewiesen werden.
Die Kantonspolizei Zürich hat am Samstagabend eine Grosskontrolle beim Pfadiheim in Rüti durchgeführt und rund zwei Dutzend Personen weggewiesen. «Gegen 21 Uhr ging bei der Kantonspolizei Zürich die Meldung ein, dass in einer Waldhütte in Rüti ein Treffen von Anhängern der rechtsextremen Szene stattfinde und dabei möglicherweise Straftaten begangen würden», schreibt die Polizei.
Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf rund 50 Personen, die die Waldhütte anscheinend unter falschen Angaben gemietet hatten. Gemäss Belegungsplan sollte eine «Wandergruppe» das Wochenende in der Hütte verbringen.
In Aufnahmen, die 20 Minuten vorliegen, ist zu hören, wie die Rechtsextremen zu Liedern mit antisemitischen und rassistischen Texten mitsingen und lauthals Parolen aus der Nszeit schreien. «Am Abend haben wir laute Musik aus der Hütte gehört. Die rechtsextremen Texte haben uns schockiert», sagt eine Anwohnerin. Wie sie erzählt, wurde unter anderem «H*** Hitler» gerufen. «Ein Mann hat über ein Mikrofon die Gäste dazu aufgefordert, weder Bild- noch Tonaufnahmen zu machen.» Nachdem eine Person aus der Nachbarschaft die Polizei kontaktiert habe, sei es nach 22 Uhr ruhig geworden. «Die Polizei ist aufgefahren und hat die Teilnehmenden kontrolliert.»
Für die Anwohnerinnen und Anwohner sei das rechtsextreme Treffen «sehr unangenehm» gewesen.
Laut der Kantonspolizei wurden die rund 55 Anwesenden sowie weitere Eintreffende von den Einsatzkräften kontrolliert und etwa zwei Dutzend von ihnen weggewiesen. Ca. 30 Personen hätten wegen Fahrunfähigkeit nicht weggewiesen werden können und übernachteten vor Ort. Während der Nacht überprüfte eine Patrouille die Einhaltung von Ruhe und Ordnung.