Ökonomen gegen Preissenkungen
Politikerinnen und Politiker von links bis rechts wollen wegen der steigenden Preise die Konsumentinnen und Konsumenten entlasten. Die Vorschläge reichen von einer Senkung der Benzinpreise und Steuerabzügen bis zu Gutscheinen. Das sei nicht nötig, sagen Ökonomen. Denn der Wirtschaftsboom und Mangel an Arbeitskräften führten automatisch zu einer Lohnerhöhung. Jan-egbert Sturm, Eth-professor
und Direktor der Konjunkturforschungsstelle (KOF), sagte im «Sonntagsblick»: «Die Jobsicherheit könnte kaum grösser sein.» Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, hält eine durchschnittliche Lohnerhöhung von drei Prozent für das laufende Jahr für realistisch. Auch Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger erwartet eine Lohnerhöhung, die die höheren Preise wettmacht. Aber mit Verzögerung,
vielleicht erst in einem Jahr.
Svp-fraktionschef und Ökonom Thomas Aeschi kritisiert die Wirtschaftsexperten scharf: «Viele Professoren, die mit dem öffentlichen Verkehr an ihren Uni-arbeitsplatz im Stadtzentrum fahren können und einen vom Steuerzahler finanzierten Lohn von durchschnittlich 17 000 Franken pro Monat beziehen, sitzen abgehoben im Elfenbeinturm.»