Deutschschweizer schlafen am besten
ZÜRICH. Mehr als die Hälfte der Schweizer und Schweizerinnen schläft nicht gut. Das zeigt eine Studie der Krankenkasse Sanitas.
Eine neue Studie der Sanitas zeigt ein wachsendes Gesundheitsproblem auf: 52 Prozent der Menschen in diesem Land, so diese Befragung, schlafen schlecht. Das Phänomen ist allerdings ungleich verteilt: In der Romandie sind nur 43 Prozent, im Tessin gar nur 40 Prozent zufrieden mit ihrem Schlaf – in der Deutschschweiz aber immerhin 50 Prozent.
Gemäss einer von Sanitas gestern veröffentlichten Studie sind 52 Prozent der Befragten der Meinung, nicht gut zu schlafen. 48 Prozent sagen, dass sie gut bis sehr gut schlafen. In der «Sanitas Health Forecast 2022»-Studie gab die überwiegende Mehrheit – nämlich 86 Prozent – der Schweizerinnen und Schweizer an, pro Nacht im Durchschnitt sieben Stunden zu schlafen. Empfohlen wird für Erwachsene zwischen 26 und 64 Jahren eine Schlafdauer zwischen sieben und neun Stunden.
Nicht nur die Stunden, auch die Qualität ist wichtig. Die drei häufigsten Ursachen für schlechten Schlaf sind laut Schlafmediziner Sebastian Zaremba die stressbedingte Durchschlafstörung, die Atemstörung (Schlafapnoe) und das Restlesslegs-syndrom – unruhige Beine. Laut Studie leiden die meisten der Befragten unter einer Durchschlafstörung.
Nachts das WC benutzen zu müssen, ist für 46 Prozent der Befragten der Hauptgrund, weshalb sie aufwachen. 45 Prozent gaben an, dass Sorgen, Stress oder Probleme sie um den Schlaf brächten. Weitere Gründe sind zu späte oder schwere Mahlzeiten,geräusche von draussen, Zimmertemperatur, Träume, Schmerzen und Licht.
Doch warum schlafen wir überhaupt? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich einig: Unser Schlaf ist lebensnotwendig und hat grossen Einfluss auf den Alltag, denn er verleiht uns Energie. Schlaf trägt auch dazu bei, dass wir uns im Alltag besser konzentrieren können. Das sehen auch die Befragten so: 83 Prozent glauben, dass Schlafmangel einen sehr starken Einfluss auf ihre Konzentrationsfähigkeit und auf ihre Laune habe.
Wie schädlich wenig oder schlechter Schlaf ist, wissen jedoch die wenigsten, denn Schlafen hat auch einen wesentlichen Einfluss auf beispielsweise Übergewicht, Herz-kreislauf-erkrankungen oder Diabetes.
Es spielt auch eine Rolle, wo man lebt. In der Deutschschweiz waren 50 Prozent mit ihrem Schlaf zufrieden, in der Westschweiz 43 Prozent und im Tessin 40 Prozent. Die Sanitas-studie zeigt zudem, dass man auf dem Land (51 Prozent) offenbar besser schläft als in der Stadt (45 Prozent).