Polizei vereitelt ein Treffen
Am Samstag hätte ein Treffen von Rechtsextremen mit Teilnehmenden aus der Schweiz und Deutschland in Kaltbrunn SG stattfinden sollen. Die Polizei konnte das jedoch dank einem Hinweis verhindern. Der Vermieter habe sich sehr kooperativ verhalten, sagt Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kapo St. Gallen. «Er konnte nicht wissen, dass es sich um ein Treffen dieser Art handelt.»
Die Polizei bestätigt, dass ein Zusammenhang mit der Veranstaltung in Rüti ZH besteht, bei der sich am Samstag über 50 Neonazis in einem Pfadiheim versammelt hatten. «Solche Veranstalter suchen sich immer mehrere Lokalitäten, um sich alle Optionen offenzuhalten», erklärt Krüsi. Wie viele Teilnehmende in Kaltbrunn erwartet worden wären, ist unklar. Man gehe von mehreren Dutzend aus. Die Kapo St. Gallen sprach gegen den Veranstalter ein Veranstaltungsverbot im ganzen Kanton aus. Schon 2016 war Kaltbrunn Treffpunkt für die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Auf dem Programm stand auch die musikalische Unterstützung einer rechtsradikalen Band.
«Es ist nicht neu, dass sich Gruppen von Neonazis treffen. Ob es derzeit eine Häufung von solchen Treffen gibt, können wir allerdings nicht einschätzen», sagt Giulia Reimann von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus. «Gruppierungen aus dem deutschsprachigen Raum scheinen gut vernetzt zu sein, weshalb an Treffen in der Schweiz auch immer wieder Personen aus Deutschland teilnehmen – oder umgekehrt.»