Trick-entdecker (14): «Ich hätte Geld verlangen sollen»
BUTTIKON. Mehrere Schüler tricksten beim Stellwerktest. Ein 14-Jähriger erzählt, wie er die Schwachstelle im System entdeckte.
Aufgrund einer Schwachstelle konnten mehrere Sek-schüler und -Schülerinnen in Buttikon SZ den Stellwerktest überlisten (20 Minuten berichtete). Mit einer Tastenkombination erzielten rund fünf Schüler und Schülerinnen teilweise die höchste Punktzahl. Die Klasse muss den Test nun wiederholen. Wie ein Schüler einer anderen Schwyzer Schule sagt, hat er den Trick zuerst entdeckt. «Ich musste für den Stellwerktest üben. Da ich in meiner Freizeit gern programmiere, kam mir die Idee, dass ich mir den Quellcode mal anschauen könnte», erzählt der 14-Jährige. Nach gerade mal zehn Minuten habe er die
Schwachstelle gefunden: «Ich fand es unglaublich, dass es so einfach war. Es war wirklich ein dummer Fehler im System.»
Die Anleitung dazu habe er anschliessend an seine Schulkollegen und -kolleginnen per Whatsapp geschickt. «Fast meine ganze Klasse hat den Trick angewendet. Im Gegensatz zu den Schülern und Schülerinnen in Buttikon haben wir geschaut, dass wir nicht die höchste Punktzahl erreichen und somit nicht auffliegen.»
Ein schlechtes Gewissen habe er deswegen nicht: «Der Stellwerktest ist für die Lehrstellensuche sehr wichtig. Ich wollte damit meine Chancen verbessern.» Doch etwas bereut er: «Hätte ich gewusst, dass das Video so eine Runde macht, hätte ich Geld dafür verlangt.»
Wie viele Schüler und Schülerinnen insgesamt in der Schweiz Kenntnis von dem Trick hatten, ist unklar. Laut dem Lehrmittelverlag war es kein aktives Hacken seitens der
Schüler und Schülerinnen. Die Lehrpersonen werden dazu aufgerufen, verdächtige Testresultate dem Amt für Volksschule zu melden. Stellt sich heraus, dass jemand den Trick angewendet hat, muss der Test wiederholt werden.