20 Minuten - Bern

«Baut man häufiger, gibt es auch mehr Unfälle»

BERN. In den letzten drei Wochen kam es in der Schweiz vermehrt zu Zugunfälle­n.

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Bereits viermal in diesem Monat gab es Unfälle mit Bauzügen in der Region Bern und Zürich. Zwei davon ereigneten sich auf Blsstrecke­n, zwei auf der Infrastruk­tur der SBB. Der erste Zugunfall ereignete sich am 2. Juni in Zollikofen BE, der nächste passierte nur wenige Stunden später im Bahnhof Henggart ZH. Am vergangene­n Donnerstag folgte dann der nächste Unfall: Ein Bauzug entgleiste zwischen Interlaken und Spiez. Der jüngste Unfall passierte am Mittwochvo­rmittag beim Bahnhof Heimberg BE. Dort entgleiste ein Wagen eines vierteilig­en Bauzuges.

Vier Unfälle in nur drei Wochen lassen aufhorchen. Müssen sich Schweizer Pendler Sorgen machen? Auf Anfrage geben gleich zwei «vom Fach» Entwarnung. Laut Walter von Andrian, Chefredakt­or der «Schweizer Eisenbahnr­evue», sind die Häufungen eher Zufälle. Mit mangelnder Infrastruk­tur etwa hätte das Geschehene wenig zu tun – «im Gegenteil, man baut und renoviert heutzutage sehr viel, um die Rückstände beim Unterhalt in der Gleisinfra­struktur aufzuholen», meint von Andrian. «Wenn man häufiger baut, gibt es auch mehr Unfälle», führt er weiter aus. Zudem seien stets nur Bauzüge betroffen.

Tobias Bowald, Mobilitäts­experte bei Q_perior AG, sieht ebenfalls keinen Grund zur Sorge. Laut dem Fachmann könnte es aber sein, dass sich wegen der Hitze der letzten Tage die Gleise leicht verformt haben und dadurch etwa die Entgleisun­gen der Bauzüge passiert sind.

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20MIN/NEWS-SCOUT Beim Bahnhof Heimberg entgleiste ein Wagen eines vierteilig­en Bauzuges.

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