Verschärfte Gefahr von Hackerangriffen
BERN. Schweizer Firmen sind ständig von Cyberangriffen bedroht. Bei 70 Prozent der Industriefirmen gab es in den vergangenen zwei Jahren mindestens eine Attacke, wie eine Umfrage unter Mitgliedern des Industrieverbands Swissmem zeigt – manche Firmen traf es mehr als 20mal. Die Schäden gingen bis in die Millionen und seien für manche Firmen existenzbedrohend, schreibt der Verband in einer Mitteilung. «Cyberangriffe sind das grösste Sicherheitsrisiko für Unternehmen», sagte SwissmemPräsident Martin Hirzel bei der Präsentation der Umfrage während der Jahrestagung gestern.
Gefährdet sind laut Hirzel vor allem kleine Firmen, denen das Fachwissen zur Abwehr fehlt. Doch viele von ihnen seien im Hightechbereich tätig und bräuchten deshalb besonderen Schutz von sensiblen Daten. Sollte diese eine andere Firma stehlen oder manipulieren, sei die Wettbewerbsposition der Firma gefährdet.
Der Ukrainekrieg verschärfe die Bedrohungslage weiter. «Cyberattacken gegen die kleinen Zulieferer von grossen Firmen können Teil einer militärischen Kampagne sein, da sehen wir ein grosses Risiko», so Hirzel. Allerdings gibt es keine Zahlen dazu, wie gross die Gefahr durch Hacker aus Russland seit dem Krieg ist, wie Professor Ueli Hostettler von der Universität Bern sagt, der die Umfrage bei den Firmen durchführte. «Wir wissen nicht, woher die Angriffe kommen, das ist ein grosser Mangel», so Hostettler.